Der Maler und Künstler Adam Lude Döring ist an Heiligabend im Alter von 93 Jahren verstorben. Döring lebte und arbeitete seit mehr als 40 Jahren in Sachsenheim. Sein Markenzeichen waren Hundertfeldkompositionen.

Sachsenheim - Der Maler Adam Lude Döring ist tot. Er sei an Heiligabend im Alter von 93 Jahren gestorben, teilte seine Tochter am Donnerstag mit. Dörings Markenzeichen waren Hundertfeldkompositionen, wie er sie selbst nannte: grafische Muster bestehend jeweils aus hundert Quadraten. Kunstkritiker bezeichneten ihn als „Artisten der linearen Figur“. Er sei ein „Denkspieler mit dem Zeichenstift“ und vereine in seinen Bildern Nachdenkliches und Ironisches.

 

Der in Dresden geborene Künstler lebte und arbeitete seit rund 40 Jahren im Sachsenheimer Stadtteil Häfnerhaslach (Kreis Ludwigsburg). Dörings Werke der konstruktivistischen Malerei mit Bleistift, Buntstiften und in Aquarellen waren in vielen deutschen Galerien, aber auch in Frankreich, ausgestellt. Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU) ernannte ihn 1989 zum Professor.

Erst über Umwege war Döring zur Kunst gekommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er als Postamtsvorsteher im Erzgebirge, war Holzfäller und Hilfsschreiner. Nach seinem Umzug in den Westen studierte er Philosophie bei Max Bense und sechs Semester an einer freien Akademie. „Ich arbeite spontan und diese Liebe an dem spontanen Abenteuer wünsche ich mir bis zu meinem letzten Tag“, sagte er einmal über sein Schaffen. Auch im hohen Alter war er noch aktiv. Gefragt was er sich noch wünsche, antworte er mit 80 Jahren: „Mein bestes Bild habe ich noch nicht gemalt.“