Am Freitag, 1. Dezember, starten die ersten Lebendigen Adventskalender. In vier Kommunen im Strohgäu wird wieder jeden Abend eine Geschichte oder eine Liederstunde geboten. Und im Gerlinger Stadtmuseum kommt eine besondere Spezies zum Start.

Strohgäu - Sie haben einen roten Mantel und einen weißen Bart: Weihnachtsmänner. Im Gerlinger Stadtmuseum sind jetzt 75 Exemplare eingezogen. Sie haben eines gemeinsam: kein Rentier, sondern ein Fahrrad. Die radelnden Weihnachtsmänner sind das Thema der Weihnachtsausstellung. Sie wird an diesem Freitag eröffnet, zum Start des Lebendigen Adventskalenders. Am selben Abend beginnt diese Veranstaltungsreihe in Schöckingen, am Sonntag dann die Lebendigen Adventskalender in Korntal und Münchingen.

 

Zwei Jahrhunderte Fahrrad ist zur Zeit das Thema im Stadtmuseum – mit vielen Gerlinger Bezügen. Als sie zur Vorbereitung dieser Schau mit der Sammlerin Daniela Merela zusammentraf, so erzählt die Museumsleiterin Catharina Raible, habe sie in deren Wohnung in Filderstadt auch vieles zum Spezialthema „Weihnachtsmann auf dem Rad“ angetroffen – und eine Leihgabe vereinbart. Manches Exponat sei ein bisschen kitschig, sagt Raible. Aber es gebe auch „richtige“ Volkskunst zu sehen – wie etwa aus dem Erzgebirge. Engel, Nussknacker, Weihnachtspyramiden gehören dazu, auch Räuchermännchen. Und Weihnachtsmänner auf dem Rad. Aus Gablonz in Tschechien stammen radelnde Weihnachtsmänner, deren Reifen aus Perlen gemacht sind. „Kulturhistorisch Belegtes und Profanes hat seinen Platz und sein Publikum“, meint die Historikerin. Die Vernissage beginnt am 1. Dezember um 18 Uhr. Der Lebendige Adventskalender setzt sich bis zum 22. Dezember täglich zur selben Stunde fort. Sie habe viele Gastgeber gefunden, berichtet die Organisatorin Ute Beck.

Im Ditzinger Stadtteil Schöckingen ist auch wieder Lebendiger Adventskalender, wie alle zwei Jahre. Treffpunkt ist vom 1. Dezember an jeden Tag bis Weihnachten am Christbaum in der Schloßstraße um 17.30 Uhr. Zwei Dutzend Teilnehmer erwartet die Organisatorin Petra Zentgraf täglich, darunter viele Kinder. Die Hälfte der Termine sei gleich belegt gewesen, „der Rest war zäh“. Der letzte Termin ist am Heiligen Abend um 11 Uhr. Verraten wird nicht viel. Die Kindergärten würden mitmachen und die Feuerwehr. Auch für sie selbst sei der Advent eine gemütliche Zeit, sagt die 35-Jährige. Sie organisiert die Veranstaltung auch im Gedenken an Ilse Alber, die Miterfinderin der Veranstaltung.

In Münchingen gestalten die katholische und die evangelische Kirchengemeinde, Hauskreise und Jugendgruppen den Ökumenischen Lebendigen Adventskalender jetzt zum zweiten Mal. Im vergangenen Jahr sei er von der Teilnahme überrascht gewesen, so der Pfarrer Martin Hirschmüller. „Das waren bis zu 75 Menschen, meist junge Familien mit Kindern. Wir wollen als Kirche zu den Leuten gehen.“ Doch nicht nur in Häusern, sondern auch auf Spielplätzen im Ort finden die besinnlichen Treffen statt. Auftakt ist am 3. Dezember um 17.15 Uhr vor dem Rathaus.

Die Adventszeit besinnlicher zu erleben und mit anderen Gemeinschaft zu haben ist auch das Ziel des Lebendigen Adventskalenders in Korntal. Dieser wird von der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinde und der Brüdergemeinde organisiert. Treffpunkt ist jeweils um 18 Uhr an wechselnden Plätzen. Ausnahme ist nur die Waldweihnacht am dritten Advent im Seewald um 17.30 Uhr. Der Start ist am ersten Advent am Saalplatz, in den Tagen bis zum 23. Dezember sind auch Kitas und Altenheime unter den Gastgebern.

Die Lebendigen Adventskalender

Gerlingen
Vom 1. bis 22. Dezember findet jeden Tag um 18 Uhr eine Veranstaltung statt – mit Ausnahme am 4. Dezember. Treffpunkte sind wechselnd, am 1. Dezember etwa das Stadtmuseum.

Korntal
Der Lebendige Adventskalender beginnt in Korntal am ersten Advent. Bis 23. Dezember ist dann jeden Tag eine Veranstaltung um 18 Uhr. Am 3. Dezember trifft man sich am Saalplatz zum Liedersingen.

Münchingen
Am Sonntag, 3. Dezember, beginnt der Lebendige Adventskalender um 17.15 Uhr vor dem örtlichen Rathaus. Die Johakids und der Gospelchor wirken mit. Bis zum 23. Dezember sind dann vor allem Familien die Gastgeber, jeweils um 18 Uhr.

Schöckingen
Traditionell werden in dem Ditzinger Stadtteil die Veranstaltungsorte zuvor nicht bekannt gegeben. Start ist am 1. Dezember, Treffpunkt ist jeden Tag um 17.30 Uhr am Weihnachtsbaum in der Schloßstraße. Von dort zieht man zu den Gastgebern.