In der Zeit bis Weihnachten öffnen wir jeden Tag ein Türchen zu einem Ort in der Region Stuttgart, der sonst meist verschlossen ist. Am 22. Dezember erkunden wir den Windkanal von Porsche in Weissach.

Weissach - Ob man diese Tür wirklich öffnen will? 300 Stundenkilometer schneller Wind könnte einem dann ins Gesicht blasen, wenn man auf dem glänzenden Boden steht, etwa 18 Meter hoch, weiß getäfelt – und streng geheim.

 

Seit zwei Jahren ist der Windkanal im Porsche-Entwicklungszentrum in Weissach (Kreis Böblingen) in Betrieb. Das besondere hierbei, das kaum ein Autohersteller aufzubieten hat: Das Auto, das gerade getestet wird, steht auf Laufbändern, es „fährt“ also.

Bodensimulation mit laufendem Band

„Durch die Bodensimulation mit laufendem Band sind wir mit unseren Messungen deutlich näher an der Realität auf der Straße“, erklärt Hauke Stumpf. Der Maschinenbau-Ingenieur leitet das Prüffeld in Weissach.

Der Ton macht die Musik

Drei Dinge wollen Hauke Stumpf und seine Tüftler im Windkanal herausfinden: Die zukünftigen Porsches sollen sicherer werden, sie sollen mehr Fahrkomfort haben – und vor allem sollen sie weniger Energie verbrauchen, wenn sie besser im Wind liegen. „Dafür setzen wir den Windkanal bei sehr frühen Designstudien und bei der Prüfung von serienreifen Fahrzeugen immer wieder ein“, sagt Stumpf. Dabei ist kein Laut zu hören, denn riesige Rippen absorbieren den Schall. Denn die Ingenieure wollen auch wissen, wie etwa ein Spiegel das Klangbild beeinflusst.