Im vergangenen Jahr wurden die Weihnachtsmärkte in Esslingen, Ludwigsburg und Stuttgart in letzter Sekunde abgesagt. Das soll 2022 nicht passieren. Doch werden die Märkte anders als sie es vor Corona und der Energiekrise waren? Eine Übersicht.

Klima und Nachhaltigkeit: Julia Bosch (jub)

Vergangenes Jahr war ein bitteres Jahr für Fans von Weihnachtsmärkten sowie für Händler, Künstlerinnen und Gastronomen. Teilweise waren alle Stände bereits aufgebaut, der Glühwein stand bereit, dann wurden die Veranstaltungen abgesagt. So war es zum Beispiel in Ludwigsburg und Esslingen: Weil sich die Coronalage immer weiter zugespitzt hatte, zogen die Städte wenige Stunden vor der Eröffnung die Reißleine. Die Stadt Stuttgart zog ebenfalls kurze Zeit später nach und sagte ihren Weihnachtsmarkt auch ab.

 

Das soll dieses Jahr nicht erneut geschehen. Und die Chancen stehen auch ganz gut – immerhin durfte auch das Volksfest auf dem Cannstatter Wasen in seiner traditionellen Form stattfinden, ebenso wie etliche Konzerte, Festivals und andere Großveranstaltungen in den vergangenen Monaten.

Stuttgart: 23.11. bis 23.12. Ein wenig in Weihnachtsstimmung kann man in Stuttgart bereits kommen. Seit einigen Tagen sind am Schlossplatz die ersten Stände aufgebaut. Auch die Rollschuhbahn steht schon; aus Energiespargründen wird dieses Jahr auf eine Schlittschuhbahn verzichtet. Der große Stuttgarter Weihnachtsmarkt mit seinen rund 300 Ständen öffnet dann am 23. November und dauert bis zum 23. Dezember. Auch in den Stuttgarter Stadtbezirken gibt es dieses Jahr wieder zahlreiche Adventsmärkte, teils sind diese aber kleiner als vor der Coronapandemie. Das liegt vor allem daran, dass nicht genügend Helfer gefunden wurden.

Esslingen: 22.11. bis 22.12. Zu den schönsten Weihnachtsmärkten in der Region Stuttgart zählt der in Esslingen. Dazu gehört nämlich auch noch der Mittelaltermarkt. Geöffnet ist von 22. November bis 22. Dezember. Weihnachts- und Mittelaltermarkt haben dieses Jahr zusammen etwas mehr als 140 Stände, dazu kommen zwölf Stände am Postmichelplatz. Außerdem öffnen an den Wochenenden rund 35 Stände entlang der Ritterstraße. Zum Esslinger Mittelaltermarkt gehört übrigens auch das Baden wie im Mittelalter. Bei 37 Grad können Gäste in einem Zuber planschen, ein Getränk zu sich nehmen und das Treiben auf der Straße beobachten.

Bei der Weihnachtsbeleuchtung spart Esslingen nicht. „Intern haben wir intensiv darüber diskutiert, welche Symbolik die Menschen jetzt brauchen“, sagt der Esslinger Tourismuschef Michael Metzler, und führt an: Ein Zeichen für den Ernst der Lage und Verzicht? Oder ein Zeichen für Zuversicht und Licht? „Wir haben uns für Letzteres entschieden.“ Das bedeutet: In der Esslinger Fußgängerzone wird ähnlich wie in der Vergangenheit beleuchtet.

Ludwigsburg: 22.11. bis 22.12. Immer einen Besuch wert ist der Barock-Weihnachtsmarkt in Ludwigsburg. Geöffnet ist von 22. November bis 22. Dezember. Mit etwa 140 Händlern seien dieses Jahr etwas weniger Stände und Buden vertreten als vor der Pandemie, sagt Ann-Kathrin Wendt aus dem städtischen Eigenbetrieb Tourismus und Events. 2019 waren es rund 180 Stände.

Die Adventsbeleuchtung in den Ludwigsburger Einkaufsstraßen wird dieses Jahr reduziert, auch der Weihnachtsmarkt muss mit weniger Licht auskommen.

Schorndorf: 26.11. bis 21.12. Beim Schorndorfer Weihnachtsmarkt gibt es Veränderungen im Vergleich zur Vor-Corona- und Vor-Krisen-Zeit: In diesem Jahr gehört zum Weihnachtsmarkt, der am 26. November beginnt und bis 21. Dezember dauert, unter anderem eine große Aufenthaltsfläche mit zwei Weihnachtstipis. Außerdem könnten Besucher erstmals sogenannte Weihnachtslounges mieten, in denen bis zu 16 Personen Platz hätten, sagt Lars Scheel vom Schorndorfer Eigenbetrieb Tourismus und Citymanagement.

Wegen der Energiekrise würde die Weihnachtsbeleuchtung in der Schorndorfer Innenstadt „deutlich reduziert“ werden, heißt es, außerdem werde auf die Weihnachtsmütze auf dem Schorndorfer Rathaus verzichtet. Beim den Ständen am Weihnachtsmarkt will man aber nicht mit Beleuchtung sparen.

Waiblingen: 25.11. bis 21.12. Zum Waiblinger Weihnachtsmarkt, der von 25. November bis 21. Dezember dauert, gehören unter anderem Stände auf dem Marktplatz, die Vereinshütte sowie die Adventskalenderausstellung im Kameralamtskeller und ein Puppentheater. Eine Besonderheit findet sich im Schlosskeller, dort entsteht für die ersten zwei Wochen des Weihnachtsmarkts ein Pop-up-Laden namens Artverwandt. Es werden Kunsthandwerk und Accessoires verkauft; alles handgefertigt.

Da in den vergangenen beiden Jahren der Weihnachtsmarkt in Waiblingen ausfiel, gab es 2020 und 2021 als Ersatz „eine deutlich umfangreichere Beleuchtung und Lichtinstallationen, die vorweihnachtliche Stimmung in die Altstadt brachten“, sagt Gabriele Simmendinger, die Sprecherin der Stadt. Im Hinblick auf die Energiekrise und weil der Weihnachtsmarkt nun ja wieder stattfinde, werde die Beleuchtung in diesem Jahr reduziert, „obwohl sie durch den Einsatz von LED auch bisher schon energiesparend war“.

Böblingen: 23.11. bis 27.11. Etwas kleiner und mit etwas weniger Teilnehmern im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit wird der sogenannte Adventszauber in Böblingen dieses Jahr werden. Auf dem Elbenplatz soll zwischen 23. und 27. November Weihnachtsstimmung aufkommen.

Eine „überschaubare weihnachtliche Beleuchtung“ sei für die Atmosphäre von Bedeutung und auch vorgesehen, sagt Gianluca Biela, der Sprecher der Stadt Böblingen. Die Marktbeschicker würden um „angemessenen Einsatz“ der Beleuchtung gebeten.

Göppingen: 24.11. bis 28.12. In Göppingen wird vergleichsweise lange gefeiert: von 24. November bis 28. Dezember. Das Ganze nennt sich Waldweihnacht, weil rund um den Marktplatz Tannen aufgestellt werden. Außerdem werden Holzhütten und Stände aufgebaut. Auch einen Waldlehrpfad gibt es, außerdem ein Kinderkarussell sowie jede Menge Plätze für das perfekte Foto – etwa auf einem Schlitten.