Ein Landwirt sorgt für Aufregung, weil er Geräte und Holzstapel auf einem von ihm gepachteten Grundstück auf dem Birkacher Feld abstellt. Die Stadt will ihn nun dazu bringen, das Areal freizuräumen.

Birkach - Auf dem Birkacher Feld tut sich was. Holz liegt in einem Stapel auf der braunen Erde. Eingerahmt ist der Haufen von Geräten, die an Bagger erinnern. Außerdem gibt es da noch ein Zelt. Bevor Birkacher Lesern vor Schreck die Zeitung aus der Hand fällt, gilt es klarzustellen, dass das Bebauungsverbot auf dem Birkacher Feld nicht gefallen ist. Niemand plant etwa, ein Holzhaus zu errichten.

 

Vielmehr ist ein Landwirt in einer Bredouille, die wiederum etwas mit dem Bebauungsverbot auf dem Birkacher Feld zu tun hat: Er bringt seine Geräte zum Teil unter freiem Himmel auf einem von ihm gepachteten Grundstück auf dem Birkacher Feld unter, weil er keine Halle an dieser Stelle bauen darf. Die Stadt will ihn nach Klagen aus dem Bezirksbeirat und der Bevölkerung nun dazu bringen, dass er das Areal wieder freiräumt. Sollte ein Dialog nicht fruchten, könnte eine Anordnung ihn zwingen, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme der Stadt.

Gestörte Ästhetik

In einer der jüngsten Bezirksbeiratssitzungen beklagten die Vertreter der Fraktionen, dass der Landwirt auf dem Birkacher Feld seine Maschinen abstellt. Dies, so der Tenor der Bezirksbeiräte, sei kein schöner Anblick für Spaziergänger. Außerdem wurde die Frage aufgeworfen, ob aus den Geräten umweltschädliche Stoffe wie Öl austreten könnten. Die Bezirksvorsteherin Andrea Lindel versprach, sich bei der Stadt zu erkundigen, ob es Möglichkeiten gibt, den Landwirt zu einer Lagerung an einer anderen Stelle zu bewegen. Die gibt es nicht, hieß es zunächst von der Stadt. Der Landwirt habe das betreffende Grundstück schließlich gepachtet und dürfe auf dem Areal auch etwas abstellen.

Die Stadt änderte ihre Meinung, nachdem sie Bilder von den Holzstapeln und den Geräten auf dem Birkacher Feld gesehen hatte. Jetzt erklärt ein Sprecher, dass Druck auf den Landwirt ausgeübt werden soll. Eine Lösung, wo der Landwirt seine Geräte alternativ unterbringen kann, bietet sie ihm nicht an. Die Verwaltung hält daran fest, dass es eine Halle auf dem Grundstück nicht geben darf. Nach Angaben der Stadt hatte der Landwirt einen solchen Antrag bereits gestellt. Er wurde aber negativ beschieden, da eine Bebauung auf dem Birkacher Feld untersagt ist.

Lob für die Stadt

Der CDU-Bezirksbeirat Hansjörg Peters gehört zu denjenigen, die hoffen, dass die Geräte und das Holz vom Birkacher Feld bald verschwinden werden. „Das sieht aus wie Kraut und Rüben“, findet Peters. Der Bezirksbeirat hätte auf die Äußerungen vieler Bürger reagiert, die sich an dem Anblick des gestapelten Holzes und der Geräte gestört haben. „Gut, dass die Stadt jetzt eingreift“, sagt der Lokalpolitiker aus Schönberg.

Mit dem Landwirt hat Peters wenig Mitleid. Er bezweifelt ohnehin, dass er als Landwirt bezeichnet werden kann. „Er hat ein bisschen Holzwirtschaft im Nebenbetrieb. Für mich ist das kein landwirtschaftlicher Betrieb“, sagt Peters.

Unklar ist, wie der Landwirt auf die Entscheidung der Stadt und die Kritik der Bezirksbeiräte reagiert. Er war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Der landwirtschaftliche Obmann im Plieninger Bezirksbeirat, Michael Gehrung, findet die Reaktion der Bezirksbeiräte dagegen unangemessen. „Bei Bauherren oder Privatleuten sieht es oft schlimmer aus. Sobald aber etwas auf dem Feld passiert, gibt es ein großes Galama“, sagt Gehrung. Er kann verstehen, dass die Stadt vorsichtig ist, wenn es um eine Bebauung des Birkacher Felds geht. Dennoch hofft er auf ein Entgegenkommen der Stadt bei dem Ansinnen des Landwirts, eine Halle für seine Geräte zu errichten. Die Landwirte hätten es ohnehin schon schwer, sagt Michael Gehrung. „Da muss man nicht immer gleich dagegen schießen.“