Das soziale Umfeld und die Bildungsvoraussetzungen in den Familien sollten bei der Klassenbildung stärker berücksichtigt werden, meint Lokalredakteurin Inge Jacobs.

Stuttgart - An der Rappachschule in Stuttgart-Giebel wehren sich Eltern von Zweitklässlern gegen eine Klassenzusammenlegung. Das ist aus mehreren Gründen nachvollziehbar. Der wichtigste ist die Sorge der Eltern um Bildungsgerechtigkeit. Die Coronapandemie hat diesbezüglich die vorhandenen Ungleichgewichte noch verstärkt. Während die Kinder in den bildungsnahe Familien brav von Mama oder Papa oder beiden zu Hause das ABC und den Zahlenraum, sagen wir, bis 100 beigebracht bekommen haben, sind andere mehr oder weniger sich selber überlassen gewesen – weg von den Freunden, weg von einer Lernstruktur. Mehr oder weniger jedenfalls.