Die vier Mieterinnen in der Malmsheimer Straße haben sich in ihrer Not an den Bürgermeister Thilo Schreiber und den hiesigen Bundestagsabgeordneten Marc Biadacz gewandt. Der Weiler Bürgermeister hat bereits ein Schreiben an Vonovia verfasst. „Dass Ihnen Mietpreiserhöhungen ins Haus stehen, das haben Sie sicher erwartet. Aber das muss auch mit Augenmaß passieren. Das hier, das ist Mietwucher“, sagt Schreiber beim Besuch in der Malmsheimer Straße.

 

CDU-Gruppe will neue Kappungsgrenze

Bundestagsneuling Biadacz, den die Damen in seinem Wahlkreisbüro aufgesucht hatten, berichtet von einer Initiative der CDU-Landesgruppe für eine sogenannte Kappungsgrenze. „Nach einer Modernisierung sollen Mieten um nicht mehr als zehn Prozent der ortsüblichen Vergleichsmiete erhöht werden können“, erklärt er. Und auch da liege das Maximum bei drei Euro je Quadratmeter mehr pro Monat, und das innerhalb von sechs Jahren. „Die acht Prozent maximale Umlage waren gut gemeint. Aber das reicht einfach nicht aus“, meint Marc Biadacz.

Vonovia ist in Baden-Württemberg ein riesiges Problem“, sagt der Vorsitzende des DMB-Mietervereins Stuttgart und Umgebung, Rolf Gaßmann. 18 000 Wohnungen hat das im Dax gelistete Unternehmen hier gekauft. „Es ist Unternehmensstrategie, die Gewinne über Mieterhöhungen nach Modernisierungen zu erzielen“, erklärt er. „Das passiert vor allem dort, wo die Mieter keine Alternativen haben, wo es wenig günstigen Wohnraum gibt“, berichtet er. Weitere Fälle seien aus Korntal, Bad Cannstatt, aber auch dem übrigen Stuttgart bekannt.