Die von der CDU ins Spiel gebrachte Kappungsgrenze bezeichnet er als „völlig unzureichend“. Bei einer Wohnung mit 80 Quadratmetern wären das 240 Euro zusätzlich. „Das können sich die meisten nicht mehr leisten“, sagt Gaßmann. Zudem gebe es bereits eine gesetzliche Kappungsgrenze von 15 Prozent in drei Jahren. Die wurde 2015 eingeführt und gelte aber nur in bestimmten Städten, etwa in Stuttgart, Asperg, Möglingen oder Fellbach. Von den 44 Städten liegt aber keine im Kreis Böblingen. Nach seinen Informationen werde die neue Kappungsgrenze auch nur in diesen Gebieten wirksam. „Schon die Gesetzesänderung zur Senkung der Umlage auf acht Prozent ist auf Druck der CDU weichgespült worden“, kritisiert der Chef des Mietervereins.

 

Wie sich die Kappungsgrenze auf den Wohnblock in der Malmsheimer Straße auswirken könnte, das könne man erst sagen, wenn es tatsächlich als Gesetz vorliegt, sagt Marc Biadacz. Ob es auch rückwirkend für die Weil der Städter gelten kann, ist ohnehin fraglich. Doch die vier Frauen haben inmitten des Baustellenchaos die Hoffnung noch nicht aufgegeben.

Info: Deutschlands größter Vermieter

Vonovia
Mit rund 366 000 Wohnungen in 400 Städten und Gemeinden ist das in Bochum ansässige Unternehmen Vonovia der größte Vermieter Deutschlands. Außerdem verwaltet Vonovia Wohnungen für andere Vermieter. Insgesamt betrifft dies 14 116 Wohnungen in der gesamten Region Stuttgart.

CDU-Gruppe will neue Kappungsgrenze

Bundestagsneuling Biadacz, den die Damen in seinem Wahlkreisbüro aufgesucht hatten, berichtet von einer Initiative der CDU-Landesgruppe für eine sogenannte Kappungsgrenze. „Nach einer Modernisierung sollen Mieten um nicht mehr als zehn Prozent der ortsüblichen Vergleichsmiete erhöht werden können“, erklärt er. Und auch da liege das Maximum bei drei Euro je Quadratmeter mehr pro Monat, und das innerhalb von sechs Jahren. „Die acht Prozent maximale Umlage waren gut gemeint. Aber das reicht einfach nicht aus“, meint Marc Biadacz.

Vonovia ist in Baden-Württemberg ein riesiges Problem“, sagt der Vorsitzende des DMB-Mietervereins Stuttgart und Umgebung, Rolf Gaßmann. 18 000 Wohnungen hat das im Dax gelistete Unternehmen hier gekauft. „Es ist Unternehmensstrategie, die Gewinne über Mieterhöhungen nach Modernisierungen zu erzielen“, erklärt er. „Das passiert vor allem dort, wo die Mieter keine Alternativen haben, wo es wenig günstigen Wohnraum gibt“, berichtet er. Weitere Fälle seien aus Korntal, Bad Cannstatt, aber auch dem übrigen Stuttgart bekannt.

Mieterverein kritisiert Pläne als unzureichend

Die von der CDU ins Spiel gebrachte Kappungsgrenze bezeichnet er als „völlig unzureichend“. Bei einer Wohnung mit 80 Quadratmetern wären das 240 Euro zusätzlich. „Das können sich die meisten nicht mehr leisten“, sagt Gaßmann. Zudem gebe es bereits eine gesetzliche Kappungsgrenze von 15 Prozent in drei Jahren. Die wurde 2015 eingeführt und gelte aber nur in bestimmten Städten, etwa in Stuttgart, Asperg, Möglingen oder Fellbach. Von den 44 Städten liegt aber keine im Kreis Böblingen. Nach seinen Informationen werde die neue Kappungsgrenze auch nur in diesen Gebieten wirksam. „Schon die Gesetzesänderung zur Senkung der Umlage auf acht Prozent ist auf Druck der CDU weichgespült worden“, kritisiert der Chef des Mietervereins.

Wie sich die Kappungsgrenze auf den Wohnblock in der Malmsheimer Straße auswirken könnte, das könne man erst sagen, wenn es tatsächlich als Gesetz vorliegt, sagt Marc Biadacz. Ob es auch rückwirkend für die Weil der Städter gelten kann, ist ohnehin fraglich. Doch die vier Frauen haben inmitten des Baustellenchaos die Hoffnung noch nicht aufgegeben.

Info: Deutschlands größter Vermieter

Vonovia
Mit rund 366 000 Wohnungen in 400 Städten und Gemeinden ist das in Bochum ansässige Unternehmen Vonovia der größte Vermieter Deutschlands. Außerdem verwaltet Vonovia Wohnungen für andere Vermieter. Insgesamt betrifft dies 14 116 Wohnungen in der gesamten Region Stuttgart.

Geschichte
Die 2001 gegründete Deutsche Annington (DA) übernahm zunächst Häuser und Wohnungen der britischen Streitkräfte in Deutschland, kaufte dann Wohnungsbaugesellschaften und Werkswohnungen auf. 2005 stieg die DA zum größten Wohnungsunternehmen Deutschlands auf. 2013 erfolgte der Börsengang. Nach der milliardenschweren Übernahme des Konkurrenten Gagfah 2015 wurde der Name zu Vonovia geändert. Zuvor im gleichen Jahr kaufte die DA die SüDeWo mit 20 000 Wohnungen in Baden-Württemberg. Im ersten Halbjahr 2018 beliefen sich die Erlöse auf 1,2 Milliarden Euro.