Es gebe keine wissenschaftlichen Belege dafür, die Homöopathie guten Gewissens in der Weiterbildung zu behalten.

Die Ärztekammern sollen künftig keine Weiterbildungen mehr für Homöopathie anbieten. Das hat das Plenum des Deutschen Ärztetages in Bremen beschlossen.

 

„Es ist keine evidenzbasierte Medizin“, sagte die Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, Martina Wenker, am Freitag der dpa. Es gebe keine wissenschaftlichen Belege dafür, die Homöopathie guten Gewissens in der Weiterbildung zu behalten. Es werde aber kein Mediziner daran gehindert, Homöopathie weiter anzubieten.

Karl Lauterbach begrüßt Entscheidung

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) begrüßte die Entscheidung des Ärztetages ausdrücklich. „Gute Medizin steht auf dem Boden der Wissenschaft. Für Homöopathie gibt es dort keinen Platz. In einer solchen Frage muss man Farbe bekennen“, schrieb er im Kurznachrichtendienst Twitter.

Homöopathische Arzneimittel sollen den Körper dazu bringen, sich selbst zu heilen. Basis sind pflanzliche, mineralische und tierische Substanzen. Die stark verdünnten Wirkstoffe werden meist als Tropfen, Tabletten oder Kügelchen (Globuli) verabreicht.

Die Ärztekammer Niedersachsen nahm die Homöopathie bereits vor einiger Zeit aus ihrer Weiterbildungsordnung. Bereits 13 von 17 Landesärztekammern entschieden sich nach Angaben der Bremer Kammer, die Zusatzbezeichnung nicht in das jeweilige Landesrecht zu übernehmen. Der Antrag der Bremer Ärztetag-Delegierten wurde bereits am Donnerstag angenommen - es handele sich um eine Empfehlung, die Umsetzung liege bei den Landesärztekammern, sagte Johannes Grundmann, Präsident der Bremer Ärztekammer, der dpa.

Der Bremer Beschluss verweist darauf, es fehlten wissenschaftliche Studien, die einen evidenzbasierten Einsatz der Homöopathie belegten. Damit fehlten auch die Grundsätze, nach denen in einer Weiterbildung der Wissenserwerb überprüft werden könne.