Der Ärzteverbund Medi hat eine eigene Internetplattform eröffnet, bei der Impfwillige sich registrieren lassen können. Werden in Arztpraxen kurzfristig Termine frei oder es bleiben Restbestände, kommen sie zum Zuge.

Stuttgart - Der Ärzteverband Medi in Stuttgart hat eine eigene Internetplattform eröffnet, die impfwillige Bürger mit Arztpraxen zusammenbringt, bei denen sich kurzfristig Impfkapazitäten aufgetan haben. Mit der Maßnahme wolle man die Impfungen gegen das Coronavirus in den Praxen der Haus- und Fachärzte in Baden-Württemberg beschleunigen, teilte Medi mit.

 

Alle über 18 sind berechtigt

Seit Mittwoch können sich alle impfwilligen Patienten über 18 Jahren unabhängig von ihrer individuellen Priorisierung auf der Plattform www.impfterminmanagement.de für eine Schutzimpfung gegen das Virus registrieren. Damit könnten „Lücken“ gefüllt werden und Impfwillige rasch einspringen.

Auch Restbestände können genutzt werden

Knapp 200 Haus- und Facharztpraxen nutzen die Plattform bereits für ihr eigenes Impftermin-Management, täglich kommen neue Praxen hinzu. Die Registrierung auf der Plattform ist kostenlos, neben dem Impfstoffwunsch wird auch der Wohnort des Patienten berücksichtigt. „Jede Impfoption durch Restbestände, abgelehnte Impfstoffe oder geschwänzte Impftermine kann sofort genutzt werden“, sagte Medi-Chef Werner Baumgärtner. Zum Medi-Verbund gehören 5000 niedergelassene Ärzte und Ärztinnen.

Die Kassenärztliche Vereinigung ruft dazu auf, in der laufenden Woche nicht mehr wegen Terminen beim Hausarzt anzurufen. Die Praxen seien mit Anrufen Impfwilliger „überrannt“, sagte KV-Vorstand Johannes Fechner. Zwar lasse der Wegfall der Priorisierung Menschen auf eine rasche Impfung hoffen. Aktuell seien aber keine Erstimpfungen möglich, „weil kein Impfstoff zur Verfügung steht und die Kapazitäten für Zweitimpfungen benötigt werden“.