Seit die Rufnummer des ärztlichen Notdienstes nicht mehr über die DRK-Leitstelle läuft, sondern über ein Callcenter der Kassenärztlichen Vereinigung, gibt es lange Wartezeiten. Nicht nur Privatpersonen klagen, vor allem Altenpflegeheime haben ein Problem.

Familie/Bildung/Soziales: Mathias Bury (ury)

Stuttgart - Es war an einem Abend unter der Woche, als die Frau plötzlich „extreme Magenkrämpfe“ bekam. Die Schmerzen waren so stark, dass die 46-Jährige nicht mehr ein noch aus wusste. Was tun? Um eine fachliche Einschätzung zu bekommen, rief die Frau den ärztlichen Notdienst der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) im Land unter der Nummer 116 117 an. Doch bis sie jemanden in der Leitung hatte, dauerte es etwa 40 Minuten. Erst mühte sich die Stuttgarterin mit einer Computerstimme und der Spracheingabe ihrer Daten ab, dann hing sie in der Warteschleife. Beim zweiten Versuch dauerte es noch mal so lange, bis sich eine Stimme meldete. Doch die Person schien die Fragen, die sie der 46-Jährigen stellte, nur abzulesen. Zuletzt bekam diese in kühlem Ton die Empfehlung, „in den nächsten 24 Stunden zum Arzt zu gehen“.