Der Flughafen der italienischen Stadt Catania hat am Dienstag den Betrieb einstellen müssen. Grund war ein Ausbruch des Vulkans Ätna auf Sizilien. Verletzt wurde niemand.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Der Vulkan Ätna auf der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien scheint wieder aufgewacht zu sein. Der Flugbetrieb am Flughafen von Catania wurde eingestellt, weil die Start- und Landebahn von Ascheregen verschmutzt war, heißt es in einer Mitteilung des Flughafens am Fuße des Ätnas. Der Flugbetrieb werde wieder aufgenommen, wenn die „Sicherheitsbedingungen wiederhergestellt“ seien.

 

Welche Städte sind betroffen?

Auf Bildern und Videos war zudem zu sehen, wie Autos und Straßen in dem Gebiet rund um die Städte Catania und Adrano von dem Ascheregen betroffen waren. Anwohner berichteten auf der Plattform Telegram von örtlich herabregnender Asche und Staub.

Am Vulkan sei am frühen Morgen eine erhöhte Aktivität gemessen worden, teilte das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie am Sonntag mit. Der Zivilschutz rief sicherheitshalber die Alarmstufe orange aus. Meldungen über Schäden oder Verletzte gab es zunächst nicht.

Lesen Sie auch:

Warum können die Flugzeuge bei einem Vulkanausbruch nicht starten?

Vulkanaschewolken stellen eine ernste Gefahr für die Luftfahrt dar. Sie beeinträchtigen nicht nur die Sicht der Piloten, sie können auch ernsthafte Schäden an der Flugsteuerung hervorrufen und zum Ausfall von Triebwerken führen.

„Sie haben ein Problem, wenn Sie ein Düsentriebwerk fliegen, das sehr heiße Teile und kühlere Teile hat“, erklärt Mike Burton, Professor für Vulkanologie an der Universität Manchester.

Wenn ein Flugzeug durch eine Aschewolke fliegt, würde es die Asche aufnehmen, die dann schmilzt. Die Aschepartikel würden so heiß, dass sie zu einer Flüssigkeit schmelzen und sich in den kühleren Teilen des Triebwerks wieder verfestigen. Und diese Ansammlung können, so Burton weiter, dazu führen, dass sie die Düsen verstopfen und sie blockieren. „Und wenn die Triebwerke ausfallen, kann das Flugzeug abstürzen.“

Wann war das letzte Erdbeben auf Sizilien?

Am 21. April hatte auf Sizilien ein Erdbeben der Stärke 4,4 kurz für Aufregung gesorgt. Das Beben, dessen Epizentrum vor der Hafenstadt Catania registriert wurde, war am Freitagnachmittag um kurz nach 14 Uhr in der Gegend am Fuße des Vulkans Ätna deutlich zu spüren. Wie der italienische Zivilschutz mitteilte, wurden zunächst keine Schäden oder Verletzte gemeldet.

Italien ist eine tektonisch sehr aktive Region, immer wieder kommt es zu Erdbeben. Diese können auch schwerere Folgen haben wie etwa die Beben 2009 und 2016 in Mittelitalien, bei denen jeweils rund 300 Menschen starben.

Sehen Sie auf unserer Karte, wo sich die aktivsten Vulkane der Erde befinden:

Weltweit gibt es zwischen 1500 bis 1900 aktive Vulkane. Pro Jahr werden etwa 50 tätig. In unserer interaktiven Weltkarte stellen wir die aktivsten Vulkane unseres Planeten vor.

Info: Die Welt der Vulkane

Kontinentalplatten
Die Kontinentalplatten bestehen aus der Erdkruste mitsamt Teilen des oberen Erdmantels. Diese feste Gesteinshülle (Geologen nennen sie Lithosphäre) unter Mitteleuropa ist durchschnittlich 100 Kilometer dick und somit im Vergleich zum Gesamtdurchmesser der Erde (12 742 Kilometer) hauchdünn.

Erdmantel
Es gibt sieben großen Kontinentalplatten. Sie können sich auf dem darunterliegenden, plastisch verformbaren Erdmantelbereich verschieben. Erdbeben entstehen an Zonen, wo sie zusammenstoßen und eine Kontinentalplatte unter die andere sinkt, aber auch innerhalb der Platten.

Schwäbische Alb
Als die Vulkane der Schwäbischen Alb ausbrachen, gab es noch keine Menschen. Die Auswirkung der nur kurz andauernden Maar-Eruptionen beschränkte sich auf ein kleines Gebiet von nur wenigen Kilometern im Umkreis der Vulkane. Die Kraterseen der Maare ermöglichten hingegen viele tausend Jahre lang eine artenreiche Lebewelt in ihrem Umland. So waren die Eruptionen eindeutig mehr ein Gewinn als eine Katastrophe für Fauna und Flora.

Pompeji und der Vesuv
Anders mag das – zumindest aus einer kurzfristigen Perspektive betrachtet – in Bezug auf die Auswirkungen großer Eruptionen aussehen. Der Ausbruch des Vesuv bei Neapel im Jahre 79 n. Chr. ist wohl das bekannteste Beispiel einer solchen plinianischen Eruption. Damals wurden die Städte Pompeji, Herculaneum, Stabiae und Oplontis unter einer bis zu 25 Meter mächtigen Decke aus Asche und Bimsstein verschüttet, Tausende starben.

Plinianische Eruptionen
Dies sind gewaltige explosive Vulkanausbrüche, die mit enormen Aschenfällen verbunden sind. Ihren Namen verdanken sie dem Augenzeugen und Chronisten Plinius dem Jüngeren, der den Ausbruch des Vesuvs und den Untergang Pompejis in zwei Briefen an den römischen Geschichtsschreiber Cornelius Tacitus beschrieb. Sein Onkel, der Naturforscher Plinius der Ältere, fand bei diesem Ausbruch den Tod.