Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus hat mit seinen Äußerungen zu einem möglichen muslimischen CDU-Kanzler heftige Reaktionen ausgelöst. Die Türkische Gemeinde hält die Debatte für überflüssig.

Stuttgart - Die von Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) ausgelöste Debatte über einen möglichen muslimischen CDU-Kanzler wirkt aus Sicht der Türkischen Gemeinde Deutschland polarisierend. Das Grundgesetz verbiete nicht, dass ein Muslim oder eine Muslimin Bundeskanzler werden, sagte der Bundesvorsitzende Gökay Sofuoglu der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.

 

Die Diskussion halte er deshalb für überflüssig. Kanzler und solche, die es werden wollten, sollten sich nicht durch ihre Religionszugehörigkeit, sondern durch ihre Fähigkeiten auszeichnen. „Es stellt sich doch auch die Frage, ob alle CDU-Bundeskanzler gläubige Christen waren.“

Brinkhaus hatte dem Mediendienst Idea auf die Frage, ob ein Muslim im Jahr 2030 für die CDU Bundeskanzler werden könne, geantwortet: „Warum nicht, wenn er ein guter Politiker ist und er unsere Werte und politischen Ansichten vertritt.“ Das Interview wurde bereits Ende Februar veröffentlicht.