Die AFD-Frontfrau im Bundestagswahlkampf gastierte in der Böblinger Kongresshalle. 90 Menschen demonstrierten friedlich und stellten Kerzen gegen Menschenfeindlichkeit auf.

Böblingen - Die Spitzenkandidatin der AfD für die Bundestagswahl, Alice Weidel, hat in der Böblinger Kongresshalle die Euro-Rettungspolitik der Bundesregierung scharf kritisiert. Die EU-Länder nach der Finanzkrise finanziell zu unterstützen, ist ihrer Auffassung nach „ein Rechtsbruch sowohl Deutschlands als auch der EU“. Die Folge sei nun eine Niedrigzinspolitik, welche die Spareinlagen der Bürger bedrohe und private Vorsorge schwierig mache. Weidel sprach fast eine Stunde lang vor den 550 Zuhörern in der Kongresshalle.

 

Auch der AfD-Kandidat im Wahlkreis Böblingen, Markus Frohnmaier, wandte sich bei der Veranstaltung seines Landesverbands an das Publikum. Neben den Themen Mobilität, Infrastruktur, Türkei- und Einwanderungspolitik ging er auch auf die innere Sicherheit ein. Gleich zu Beginn seiner Rede sprach er „vom Anstieg der Kriminalität insbesondere unter den nichtdeutschen Tatverdächtigen“ und in diesem Zusammenhang vom „Abbau der Polizeistellen im Bund und in den Ländern“.

Ein größeres Aufgebot an Polizisten gab es währenddessen vor der Kongresshalle, wo eine Mahnwache Grablichter aufgestellt hatte. Laut der Polizeidirektion Ludwigsburg verlief die Aktion wie auch eine Demonstration mit 90 Teilnehmern durchweg friedlich. Neben Parteivertretern vor allem der Linken, der Grünen und der SPD, waren auch einzelne Böblinger Stadträte anwesend, um ihrem Protest gegen die AfD Ausdruck zu verleihen.

Alice Weidel ist 38 Jahre alt und arbeitet als Unternehmensberaterin. Nächste Woche will sie in den Bundestag.