Der wegen Antisemitismus-Vorwürfen umstrittene AfD-Politiker Wolfgang Gedeon lässt seine Mitgliedschaft in der baden-württembergischen Landtagsfraktion zunächst ruhen.

Stuttgart - Der wegen Antisemitismus-Vorwürfen umstrittene AfD-Politiker Wolfgang Gedeon lässt seine Mitgliedschaft in der baden-württembergischen Landtagsfraktion zunächst ruhen. Das sagte Gedeon am Dienstag nach einem Treffen der AfD-Abgeordneten, bei dem eigentlich über seinen Ausschluss entschieden werden sollte.

 

Er wolle eine Spaltung der Partei abwenden und künftig im Landtagsplenum nicht mehr in den Reihen der AfD-Fraktion sitzen. Eine Kommission solle prüfen, inwieweit die Antisemitismus-Vorwürfe berechtigt seien. Im September solle der Fall dann erneut geprüft werden, sagte Gedeon. Zum Abstimmungsergebnis in der Fraktion äußerte sich der Arzt aus dem Wahlkreis Singen nicht.

Meuthen gibt Erklärung ab

AfD-Fraktionschef Jörg Meuthen hatte mit Rücktritt gedroht für den Fall, dass Gedeon nicht aus der Fraktion ausgeschlossen wird. Die jetzige Entwicklung gilt als Kompromiss.

Gedeon hatte den Holocaust in seinen Schriften als „gewisse Schandtaten“ verharmlost und damit Kritik von vielen Seiten auf sich gezogen. Zudem hatte er Holocaust-Leugner als „Dissidenten“ bezeichnet und so mit Menschen vergleichen, die für ihr politisches Engagement in autoritären Regimes verfolgt werden.