Eine AfD-Landtagsabgeordnete hat mit einem umstrittenen Facebook-Post für großen Wirbel gesorgt. Nun sieht sich Christina Baum dem Vorwurf der Ausländerhetze ausgesetzt.

Stuttgart - Die AfD-Landtagsabgeordnete Christina Baum sieht sich nach einem umstrittenen Post in Facebook dem Vorwurf der Ausländerhetze ausgesetzt. Baum hatte am Freitag das Foto eines 50-Euro-Scheines veröffentlicht, auf dem Worte mit krakeliger Schrift zu sehen sind. Der Inhalt lautet sinngemäß, mit deutschen Frauen müsse man erst Sex haben und sie dann töten. „Jetzt habe ich noch etwas für alle grünen und linken Realitätsverweigerer und Gutmenschen“, schrieb Baum in Anspielung auf die Flüchtlingspolitik dazu. „Den Geldschein erhielt heute eine junge Frau, als sie Geld aus dem Sparkassenautomaten in Bad Mergentheim abholte.“

 

Baum droht mit Anzeigen

Die AfD-Politikerin erntete daraufhin eine Welle der Empörung im Netz. Ihr wurde vorgeworfen, eine plumpe Fälschung weiterzuverbreiten und so gegen Ausländer zu hetzen. Baum entgegnete am Sonntag via Facebook: „Der Geldschein ist echt, er ist kein Fake.“ Sie drohte, sie werde jeden anzeigen, der sie noch einmal der Lüge bezichtige.

Baum sagte am Montag der Deutschen Presse-Agentur, der Schein sei im bayerischen Kitzingen aus dem Geldautomat gekommen. Da ihre Bekannte in Bad Mergentheim lebe, sei sie erst fälschlicherweise davon ausgegangen, dass der Schein auch daher komme. Die besagte Banknote ist mittlerweile in Baums Besitz. Sie kündigte an, die Polizei kontaktieren zu wollen. „Meine Bekannte wollte ursprünglich selbst zur Polizei, hat dann aber den Umweg über mich gewählt.“ Baums Facebook-Seite war am Montagnachmittag nicht mehr abrufbar. Die Politikerin sagte, Facebook habe eine 30-tägige Sperre veranlasst mit dem Vorwurf der Hetze. Dagegen werde sie sich per Anwalt wehren.

Scheine werden laut Sparkasse geprüft

Ein Polizeisprecher in Heilbronn sagte, dass im Zusammenhang mit dem Vorgang mehrere Anzeigen über das Online-Portal der Polizei eingegangen seien. Ob sie sich gegen Baum richten und welchen Inhalt sie haben, ließ er offen. Die Polizei verwies an die Staatsanwaltschaft Mosbach, die über das weitere Vorgehen entscheiden soll. Deren Sprecher wusste am Montag von einer Anzeige.

Ein Sprecher des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg sagte, grundsätzlich würden Scheine aufwändig geprüft, bevor sie in einem Geldautomaten landeten. Ein Kriterium sei, ob Graffiti - Schriftzüge oder Zeichen - aufgemalt wurden. Der infrage kommende Schein wäre nach seinen Worten normalerweise aussortiert worden. Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass er in einen Automaten gelangt sein könnte. Die Bundesbank erklärte zur Frage der Echtheit des 50-Euro-Scheines, dass zumindest die aufgedruckte Seriennummer plausibel sei.