Einigen Mitgliedern der AfD in Sachsen droht offenbar der Parteiausschluss. Nachdem rechtsextreme Nachrichten aus einem Whatsapp-Chat öffentlich wurden, sollen es Konsequenzen geben.

Dresden - Wegen rechtsextremistischer und menschenverachtender Äußerungen in einer Chatgruppe will die AfD Sachsen mehrere Parteimitglieder zur Rechenschaft ziehen. Bevor es zu disziplinarischen Maßnahmen komme, sollten sich die Mitglieder aus dem Kreisverband Vogtland zunächst einer Anhörung stellen, sagte Parteisprecher Andreas Harlaß am Freitag auf Anfrage. Er sprach von „haarsträubenden Dingen“. Die Partei werde mit drastischen Maßnahmen bis hin zum Parteiausschluss reagieren.

 

Über den Vorgang hatten zuvor Journalisten des Rechercheverbundes von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“ berichtet. An der WhatsApp-Gruppe sollen mindestens neun AfD-Mitglieder beteiligt gewesen sein. Unter anderem wurden Fotomontagen zur standrechtlichen Erschießung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gepostet. Ein Posting zeigt eine SS-Mütze mit der Aufschrift: „Liebe Flüchtlinge, an diesen Mützen erkennen Sie Ihren Sachbearbeiter.“ „Dieser Post allein und unkommentiert wäre für die AfD in der öffentlichen Wahrnehmung verheerend“, heißt es in einem Untersuchungsbericht des Landesverbandes.

„Dieses Verhalten ist grob parteischädigend und hat mit den politischen Wertevorstellungen der Alternative für Deutschland Sachsen nichts, aber auch gar nichts zu tun. Wir gehen mit konsequenter Härte dagegen vor und werden das in ähnlich gelagerten Fällen auch künftig tun“, erklärte AfD-Generalsekretär Jan Zwerg.