Alice Weidel nutzt die Generalaussprache im Bundestag und schaltet in der Debatte um dubiose Spendengelder für die AfD von Verteidigung auf Angriff.

Stuttgart - AfD-Fraktionschefin Alice Weidel ging in einer Bundestags-Debatte um dubiose Spenden aus dem Ausland in die Vorwärtsverteidigung. „Moralische Vorhaltungen müssen wir uns von Ihnen nicht machen lassen“, sagte sie im Bundestag. „Kommen Sie raus aus ihren Glashäusern und hören Sie auf mit Steinen zu werfen, die Sie selbst treffen“. Sie betonte, das Geld sei zurückgezahlt worden. „Es gab keine Bargeldkoffer, die hin- und hergetragen wurden und deren Inhalt in Schubladen verschwunden ist, und an deren Verbleib sich niemand mehr erinnern kann oder will“, sagte sie mit Blick auf die CDU-Spendenaffäre.

 

Alice Weidel: „Wir haben Fehler erkannt, reagiert und zurückgezahlt“

Die AfD hat bestätigt, dass 2017 rund 130 000 Euro von einer Schweizer Pharmafirma an Weidels AfD-Kreisverband Bodensee überwiesen wurden. Zudem gab es eine weitere hohe Spende aus den Niederlanden. Die Angelegenheit habe die Steuerzahler keinen Cent gekostet, betonte Weidel. Sie betonte mit Blick auf die eigene Affäre: „Ja, wir haben Fehler gemacht. Wir haben es erkannt, reagiert und zurückgezahlt.“ Die Staatsanwaltschaft Konstanz ermittelt inzwischen gegen Weidel wegen des Anfangsverdachts eines Verstoßes gegen das Parteiengesetz.

Angela Merkel, die ebenfalls eine Rede hielt, sagte mit Blick auf Weidel: „Das Schöne an freiheitlichen Debatten ist, dass jeder über das spricht, was er für das Land für wichtig hält.“

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