Bis zum September will der Sozialpädagoge Gernot Barth die Wiedervereinigung der achtköpfigen Rest-AfD und der 14-köpfigen ABW erreichen. Die ABW unter ihrem Fraktionschef Jörg Meuthen hatte sich Anfang Juli von der AfD abgespalten.

Stuttgart - Die Mediation im Konflikt zwischen AfD und ABW startet an diesem Dienstag in Stuttgart. Nach Angaben von Abgeordneten spricht Vermittler Gernot Barth mit jedem der insgesamt 22 Abgeordneten von AfD und Alternative für Baden-Württemberg (ABW) unter vier Augen. Vorgesehen seien halbstündige Unterhaltungen. Zunächst war von einem Start der Vermittlung am Montag die Rede gewesen.

 

Bis zum September will der Sozialpädagoge Barth die Wiedervereinigung der achtköpfigen Rest-AfD und der 14-köpfigen ABW erreichen. Nach einer Fusion wäre die Fraktion die größte Oppositionsfraktion - noch vor der SPD mit ihren 19 Abgeordneten.

Die ABW unter ihrem Fraktionschef Jörg Meuthen hatte sich Anfang Juli von der AfD abgespalten. Die AfD hatte sich aus Sicht von Meuthen und seinen Getreuen nicht genügend von dem wegen Antisemitismus-Vorwürfen umstrittenen Abgeordneten Wolfgang Gedeon distanziert. Gedeon, dessen Schriften Meuthen „glasklar“ als antisemitisch einstuft, hat mittlerweile die AfD-Fraktion verlassen und sitzt als Fraktionsloser im Parlament.

Der Druck von der Basis, sich wieder zu vereinen und inhaltlich voranzukommen, sei sehr groß, ist zu hören. Auch im aufziehenden Bundestagswahlkampf wären zwei Fraktionen mit Mitgliedern derselben Partei in einem Parlament schwierig zu kommunizieren, zumal Meuthen gemeinsam mit Frauke Petry die AfD im Bund führt.