Nach den turbulenten Wochen rund um das DFB-Team im Zuge der WM 2018 will Reinhard Grindel wieder auf die Ligavertreter zugehen. Das gab der DFB-Präsident in einem Grußwort bekannt.

Frankfurt/Main - DFB-Präsident Reinhard Grindel will nach dem enttäuschenden WM-Auftritt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft und der Affäre um den 2014er-Weltmeister Mesut Özil bei dem Weg aus der Krise einen Schritt auf die Liga zugehen. In seinem Grußwort im Journal des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) sagte der Verbandschef, dass der „enge Schulterschluss mit der Liga unerlässlich“ für einen Neuanfang sei.

 

Zuletzt hatten mehrere Vertreter der Deutschen Fußball Liga (DFL) eine Professionalisierung des DFB - auf personeller und struktureller Ebene - gefordert. Das Vorrunden-Aus in Russland sei laut Grindel „ein Anlass für eine tiefgreifende Analyse. Aber wir haben auch weiterhin unsere vorbildlichen Strukturen (...), sodass wir auch nicht allen infrage stellen müssen“.

„Wir brauchen auch das Verbindende“

Erneut betonte Grindel, dass das Präsidium des DFB davon überzeugt ist, dass „unser Bundestrainer Joachim Löw die notwendige Motivation, Kraft und Kompetenz“ aufbringe, um den Umbruch zu gestalten. Der 56-Jährige forderte allerdings auch „mehr Spezialisten“ auf den einzelnen Positionen. Demnach sollten Spieler schon im Jugendbereich nicht vielseitig gut, sondern auf einer Position überragend eingesetzt werden. In der Debatte um Özil zeigte Grindel Verständnis, jeder im DFB solle „sich gerne zu seinen familiären Wurzeln bekennen“.

Allerdings forderte der Präsident auch „ein klares Bekenntnis unserer Nationalspieler zur gesellschaftlichen Verantwortung und zu den Werten des DFB. Wir brauchen auch das Verbindende“. Im Nachgang bereue Grindel es, dass Özil das Gefühl hatte, unzureichend vom DFB und seinem Präsidenten gegen rassistische Parolen geschützt worden zu sein.