Fassungslos und entsetzt reagiert die Opposition auf StZ-Recherchen zu Innenminister Strobl. Einen Anwaltsbrief durchzustechen und Ermittlungen zu stoppen sei „ungeheuerlich“.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Der Innenausschuss des Landtags wird sich am Mittwoch in einer Sondersitzung mit Vorgängen im Innenministerium von Thomas Strobl (CDU) befassen. Nach der SPD beantragte auch die AfD eine entsprechende Sitzung, die von mindestens zwei Fraktionen verlangt werden muss. Auslöser sind Recherchen unserer Zeitung über die Weitergabe eines internen Schreibens durch das Ministerium an einen Journalisten der „Stuttgarter Nachrichten“. Der Anwalt des derzeit freigestellten Inspekteurs der Polizei, gegen den wegen Vorwürfen einer Mitarbeiterin ermittelt wird, hatte darin ein Gespräch angeboten. Weil das Ressort die Offerte als „sehr fragwürdig“ einstufte, hatte es den Brief „in Abstimmung mit der Hausspitze“ an den Journalisten gegeben. Mit dieser Begründung ließ Strobl jedenfalls die Staatsanwaltschaft stoppen, die bereits von sich aus Ermittlungen wegen Verletzung des Dienstgeheimnisses aufgenommen hatten.