In Bayern war er unerwünscht: der afghanische Flüchtling Basir Sediqi ist Auszubildender in einem Hotel in Blaustein und könnte nicht besser ins Team passen.

Blaustein - An der Kaffeemaschine ist Basir Sediqi der Chef. Im Akkord die Thermoskannen füllen, Bohnen nachschütten, mit dem Lappen den einen oder anderen Tropfen wegputzen – der junge Afghane in Schürze und Karohemd erledigt mit flinker Hand alle Jobs. „Hut ab, der macht das 500prozentig“, lobt ihn seine Kollegin. „Das ist ein Netter“, schwärmt eine andere über den 25-jährigen angehenden Hotelfachmann. „Ich arbeite hier sehr gerne“, sagt Basir Sediqi über seine Lehrstelle im Hotel Klingenstein in Blaustein bei Ulm. Doch wäre es nach den bayerischen Asylbehörden gegangen, würde der Azubi an diesem Montagnachmittag nicht die Kaffeetafel für eine schwäbische Beerdigungsgesellschaft vorbereiten, sondern säße arbeitslos in Kabul. Denn in Bayern war der Flüchtling unerwünscht.