Das Afghanistan-Fiasko hat viele Ursachen. Das öffentliche Desinteresse im Westen gehört dazu, meint unser Berliner Korrespondent Christopher Ziedler.

Berlin - Sie sind schwer zu ertragen, diese Bilder vom Flughafen in Kabul. Die Angst der Menschen, die einen Evakuierungsflieger besteigen wollen, ehe auch der letzte Flecken Freiheit an die Taliban fällt, verursacht selbst über die Distanz großes Schamgefühl, da die Hilfe zu spät und nicht in ausreichendem Maße kommt; vor allem aber weil eine andere Politik sie gar nicht in eine solch verzweifelte Lage gebracht hätte. Dabei haben die am Hauptstadt-Airport Schutzsuchenden wenigstens noch eine kleine Chance – wer in der afghanischen Provinz als Übersetzer oder Fahrer unterstützend für die Bundeswehr tätig war, bleibt aller Voraussicht nach seinem Schicksal überlassen.