Der Funke Hoffnung, dass die Taliban lernfähig sind, lässt den Ingenieur Massud Heydari nicht ganz verzweifeln. Dennoch misstraut er den moderaten Tönen der Islamisten. Was erlebt er aktuell in Kabul?

Kabul - Sein altes Auto lässt Massud Heydari (Name geändert) in einem Versteck stehen, sein Haus ganz in der Nähe des Flughafens von Kabul betritt der Mittvierziger seit Tagen nicht mehr. „Ich will nicht sofort erkannt werden“, sagt der Ingenieur, der bis vor wenigen Monaten als Vertragsbeschäftigter der afghanischen Regierung zugearbeitet hat. „Keiner weiß, wie es mit den Taliban weitergehen wird“, sagt Heydari und würde am liebsten wenigstens für ein paar Monate das Land verlassen. „Doch das ist gerade fast unmöglich.“