Nach 23 Monaten ist wieder ein Deutscher in Afghanistan getötet worden. Der Soldat gehörte zur Elitetruppe KSK aus Calw. Dort werden Experten für besonders schwierige Auslandseinsätze ausgebildet.

Calw - In Afghanistan ist ein Bundeswehrsoldat getötet worden, der zur Elitetruppe Kommando Spezialkräfte (KSK) aus Calw im Nordschwarzwald gehörte. Ein weiterer sei beim Beschuss durch Aufständische am Samstag verwundet worden, teilte die Bundeswehr am Sonntag mit. „Es ist der erste KSK-Soldat, der in Afghanistan gefallen ist“, sagte Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU). Er zeigte sich erschüttert. „Ich bin unendlich traurig.“

 

Die Spezialkräfte waren bei der Unterstützung einer Operation der afghanischen Armee in der nordafghanischen Provinz Baghlan unter Beschuss geraten. Das KSK ist in Afghanistan seit 2001 wahrscheinlich mit Unterbrechungen im Einsatz.

Es war das erste Mal seit 23 Monaten, dass wieder ein Deutscher in Afghanistan getötet wurde. Für die Internationale Schutztruppe Isaf ist es der verlustreichste Tag seit Jahresbeginn. Außer dem Deutschen wurden am Samstag sieben US-Soldaten in Afghanistan getötet. De Maizière sagte dazu: „Das war ein bitterer, ein blutiger Tag in Afghanistan. Wir werden ihn nicht vergessen.“

Wenig ist über die KSK-Aktivitäten bekannt

Über die Aktivitäten des KSK in Afghanistan ist nur wenig bekannt. Die Operationen der Kommandosoldaten werden geheim gehalten. Der Angriff auf das KSK werde an der Strategie der Bundeswehr in Afghanistan aber nichts ändern, sagte de Maizière. „Der Weg bleibt richtig.“

Außenminister Guido Westerwelle (FDP) sagte: „Das ist ein schwerer Rückschlag für unseren Einsatz.“ Trotzdem bleibe es beim vorgesehenen Zeitplan, die deutschen Kampftruppen bis Ende 2014 abzuziehen und den afghanischen Sicherheitskräften die Verantwortung zu überlassen. „Wir werden dem Terror und den Terroristen nicht nachgeben.“

Am Sonntag vergangener Woche hatten die Taliban den Beginn ihrer Frühjahrsoffensive ausgerufen. Der Afghanistan-Einsatz kostete bislang 53 Bundeswehr-Soldaten das Leben. 35 davon starben bei Angriffen und Anschlägen.