Am Freitag haben Friedensaktivisten vor dem US-Afrika-Kommando in Stuttgart-Möhringen demonstriert.

Stuttgart - Knapp 30 Friedensaktivisten haben sich am Freitag zu einer Kundgebung vor dem Afrika-Kommando der US-amerikanischen Streitkräfte (Africom) in den Kelley Barracks in Möhringen versammelt. Aufgerufen hatte dazu die Gesellschaft Kultur des Friedens (GKF).

 

Anlass für den Protest war ein Stabwechsel, den das US-Militär an diesem Tag vollzogen hat: An der Spitze des Kommandos steht von nun an der General Stephen J. Townsend. Er beerbt den Marineinfanteristen Thomas D. Waldhauser, der die Einrichtung seit 2016 geleitet hatte. Die Demonstranten kritisierten, dass viele militärische Interventionen der Amerikaner von Stuttgart ausgingen und ein maßgeblicher Anteil der elektronischen Kriegsführung durch Drohnen von Möhringen aus gesteuert werde.

Drohnenangriffe fordern viele Opfer

„Das ist ein wichtiger Standort für die militärisch-strategische Führung der Amerikaner“, sagte Henning Zierock von der GKF. Die Amerikaner seien in vielen Konfliktregionen Afrikas aktiv, ständig werde getötet.

Die Drohnenangriffe forderten tausende Opfer, darunter viele Zivilisten, und seien somit ein „Förderprogramm des Terrorismus“. Außerdem sei Krieg die Hauptursache von Flucht. Vor dem Hintergrund der Fridays-for-Future-Demonstration, die dieses Mal am Stuttgarter Flughafen stattfand, machten die Teilnehmer der Kundgebung auf den Zusammenhang zwischen Krieg und Klimawandel aufmerksam.

So hat eine jüngst von britischen Wissenschaftlern veröffentlichte Studie gezeigt, dass das US-Militär mehr Kraftstoffe verbraucht und mehr Kohlenstoff emittiert als die meisten Länder und das Militär somit zu den größten Klimasündern überhaupt zähle.