In Ägypten wird die Zivilgesellschaft brutal unterdrückt, seit der Revolution sind in gewaltsamen Konflikten mehr als 100 Fußballfans gestorben – trotz alledem spielen seit diesem Freitag 24 Mannschaften in sechs Stadien um den Titel beim Afrika-Cup.

Kairo - Viele staatliche Gebäude in Kairo sind von Schutzmauern umgeben, davor patrouillieren Soldaten mit Maschinengewehren. Auf dem Tahir-Platz halten zwei Männer ein Banner in die Höhe. Darauf zu sehen: Abdel Fattah al-Sisi, Ägyptens Präsident seit 2014. Er lächelt, als freue er sich auf die Zukunft. Doch in Ägypten hat nur eine kleine Elite Grund zur Freude. „Präsident Sisi betrachtet Menschenrechtsverteidiger als seine größten Feinde“, sagt der Ägypter Amr Magdi, der für Human Rights Watch in Berlin arbeitet.