Afrika-Festival auf dem Schoettle-Platz Rhythmus eines Kontinents

Musik aus allen Enden Afrikas, Exotik, Märchen und Diskurs: Das erwartet die Besucher des Afrika-Festivals am Schoettle-Platz am Wochenende.
S-Süd - Das Afrika-Festival auf dem Erwin-Schoettle-Platz ist exotisch und familiär zugleich. Die Musiker kommen aus den unterschiedlichsten Ecken des afrikanischen Kontinents und fächern das gesamte Spektrum zeitgenössischer Musik auf – ob Hip-Hop und Highlife aus Ghana, Trommelkunst von der Elfenbeinküste, Roots Reggae von Abdou Day aus Madagaskar, Urban Afro-Pop aus dem Senegal von Takeifa, World Music von Landry Biaba Kamerun oder Electronic Pop & Soul von Kwadi. „Der aus Ghana stammende Sänger verbindet seine extrem soulige Stimme mit einem zeitgenössischen Sound zwischen R’n’B, Trap und EDM und zwischendurch schaut auch mal eine Nile-Rodgers-Funkgitarre vorbei“, schrieb jüngst ein höchst erfreuter Popkritiker unserer Zeitung in seiner Rezension über Kwadi und schloss mit der Frage: „Der neue Pharrell?“ Auch Tanz und Mode werden auf der Bühne präsentiert. „Der Rhythmus des Kontinents wird Euch mitreißen und Euch zum Tanzen und Feiern animieren“, frohlocken die Veranstalter auf ihrer Internetseite.
Die offizielle Eröffnung des Festes ist gegen 16 Uhr am Freitag, 7. Juli, anberaumt. Der afrikanische Bazar eröffnet, die Band Fallou Sy & Domou Afrika spielt traditionelle Musik aus dem Senegal und Anna Christmann wird in Vertretung des Festival-Schirmherrs Cem Özdemir zu den Besuchern sprechen. Der Bundesvorsitzende der Grünen ist am Freitagabend verhindert, will aber am Samstag auf dem Festival vorbeischauen, heißt es seitens der Festival-Organisation.
Auf den Markt darf man sich auf duftende Gewürze und Seifen, bunten Stoffe, Schmuckstücke und andere kunsthandwerkliche Waren freuen. Der Schoettleplatz gleiche beim Festival einem „lebhaften Handelsplatz, wie er typisch für afrikanische Städte ist“, schreiben die Veranstalter. Im Alten Feuerwehrhaus gibt es neben Vorträgen zu Themen der afrikanischen Gegenwart auch Lesungen, Workshops und Erzählungen für Kinder.
Am Samstag, 8. Juli, findet dort um 15 Uhr eine Podiumdiskussion zu „Die falsche Front“, dem aktuellen politischen Roman von Taba Keutcha aus Kamerun statt. Der Autor entwickelt vor der Folie des Flüchtlingszustroms 2015 eine Kriminalgeschichte, die in Leipzig spielt und deren Mordopfer aus Afrika stammt. Um 13 und um 14 Uhr am Samstag und um 14 Uhr am Sonntag gibt Ladji Kanté jeweils einen Trommelworkshop, für den man sich anmelden muss. Das zweite Podium des Festivals findet am Sonntag, 9. Juli, um 15 Uhr statt und dreht sich um die Themen „Gender und Integration“.
Die Moderation übernimmt Lucimara Brait-Poplawski, Beraterin für Entwicklungs- und Armutspolitik. Auf dem Festival wird eigens ein Kinderzelt errichtet. Betreuer laden dort zum Spielen, Malen und Staunen ein. Ein Jongleur schaut vorbei, und im Alten Feuerwehrhaus ist zweimal Märchenstunde: Am Samstag um 17 Uhr kann man einer Märchenerzählung untermalt mit Musik von Kouam é Akpetou lauschen und am Sonntag um 15.30 Uhr erzählt Charles Aceval ein Märchen. Inzwischen findet das Afrika-Festival schon zum 15. Mal statt, und man hätte es in Anbetracht des Besucherzuspruchs getrost ausweiten können, berichtet Alice Vetter-Takin vom Vorstand des Afrika-Festivalvereins. Vetter-Takin ist seit Anfang an dabei und hat mitverfolgt, wie rasch sich das Fest etablierte und zum Besuchermagnet heranwuchs. „Aber wir haben uns für ‚Lieber klein und fein‘ entschieden“, sagt Vetter-Takin. „Auch von den Besuchern bekommen wir immer wieder die Rückmeldung, dass sie gerade die familiäre Atmosphäre des Festivals so mögen.“ So soll es denn auch bleiben.
Unsere Empfehlung für Sie

Stuttgart-Süd Darum kreiste in der Nacht ein Hubschrauber über Stuttgart
Zwei Männer alarmieren in der Nacht zum Mittwoch die Polizei, kurze Zeit später kreist ein Hubschrauber über den Dächern Stuttgarts. Was war der Grund? Und wurde die Polizei fündig?

Wohnwn im Süden Bürger arbeiten am traumhaften Wohnen
Die Initiative Solidarische Nachbarschaft Schoettle-Areal hat in den vergangenen Monaten Ideen und Konzepte für die Umnutzung zusammengetragen. Sie will auf dem Gelände dauerhaft bezahlbaren Wohnraum schaffen.

Rund um den Marienplatz Für die Räte war’s eine Art Überfall auf den Bezirk
Der Süden hütet den Marienplatz wie seinen Augapfel, jede Veranstaltung wird vorab peinlich geprüft. Und dann genehmigt die Stadt hier am Karsamstag eine überdimensionierte Coronademo, die aus dem Ruder läuft. Der Bezirksbeirat Süd verlangt Antworten von der Stadt.

Böblinger Straße in Stuttgart-Kaltental Verwirrung um Überholverbot von Fahrradfahrern
An der Böblinger Straße in Stuttgart-Kaltental dürfen Autos Radler nicht überall überholen. Ausschlaggebend ist die Breite der Fahrbahn. Manchem erscheint das viel zu kompliziert.

Neue Vocalsolisten Stuttgart Biss der Virtuosen
Die Neuen Vocalsolisten Stuttgart, sechs Virtuosen der zeitgenössischen Musik für Stimmen, haben den silbernen Löwen der Kunst-Biennale Venedig erhalten. Das Ensemble ist weltweit einzigartig.

Freiluftsport in Stuttgart Das Fitnessstudio Südheimer Platz rüstet auf
Der Stuttgarter Süden hat von allen Innenstadtbezirken die geringste Fläche pro Kopf für Sport und Bewegung. Jetzt kriegt er aber einen temporären Pumptrack auf dem Südheimer Platz, der sich während der Pandemie zu einer Art Sport-Campus entwickelt hat.