Am Wochenende fand das 6. Afrika-Festival des Weilimdorfer Baye Fall-Vereins statt.

Stuttgart-Giebel - Fantasievolles Kunsthandwerk, mitreißende Musik, senegalesische Speisen und ganz viel gute Laune: Das 6. Afrika-Festival des Weilimdorfer Baye Fall-Vereins brachte am Wochenende reichlich Farbe auf den Ernst-Reuter-Platz. Und immer wieder waren sogar die „Löwen“ los. Ali Sene ist in seinem Element. Genauer: Er ist der Löwenbändiger, der die Vereinskinder beim Simb-Tanztheater zum Fauchen bringt. Und dann taucht mit einem Mal der Vater aller Löwen mit Zottelfell und greller Gesichtsbemalung im Publikum auf und treibt allerlei Schabernack. „Im Senegal ist das ein richtig großes Spektakel“, erzählt Miriam Hegener, Gründungsmitglied von Baye Fall. Der Verein zählt zwar nur wenige Mitglieder und hat nun bereits zum 6. Mal ein Afrika-Festival in Giebel auf die Beine gestellt. Insgesamt organisiere man drei Veranstaltungen jährlich, im August stehe nun noch das Baye-Fell-Festival in den Unteren Anlagen auf dem Programm, erzählt sie: Zudem beteilige man sich mit einen Essensstand am Sommerfestival der Kulturen.

 

Ziel des Engagements sei es, die afrikanische Kultur zu vermitteln und für ein friedliches Miteinander zu werben. Entsprechend setzt das Afrika-Festival auf die völkerverbindende Wirkung der Musik, es gibt typisch senegalesische Speisen und afrikanisches Kunsthandwerk, wie die findig recycelten Flipflops und Schuhe aus Gummireifen und Lederresten. Außerdem werden Tanz- und Trommelworkshops angeboten: Hier lernt man die wichtigsten Elemente des Tanzes kennen, alle mit symbolischer Bedeutung wie Sähen oder Ernten. Und beim Trommeln geht es nicht nur um Rhythmus, sondern auch um das sensible Aufeinanderhören der Spieler. Der Erlös der unterschiedlichen Aktivitäten fließt in den Bau eines Kulturzentrums im senegalesischen Mbour, in dem nach Fertigstellung auch Berufsbildung vermittelt werden soll, Holzbearbeitung etwa oder das Schneiderhandwerk.

Ali Sene, zuvor noch Löwenbändiger, informiert über seinen Verein „Hilfe für Straßenkinder in Mbour“ mit dessen Hilfe gerade eine Schule entsteht: „Das mache ich, weil ich dort aufgewachsen bin und früher zwei Stunden in die nächste Schule laufen musste.“ In Deutschland habe er längst eine Heimat gefunden, sagt er. Und hat nun doppelt Spaß an der Fußball-WM: „Am Sonntag spielt Deutschland – hoffentlich gewinnen wir. Und am Dienstag spielt der Senegal – hoffentlich gewinnen wir.“