Beim türkischen Beschuss eines Krankenhauses in Afrin in Nordsyrien sollten 16 Menschen getötet und Dutzende verletzt worden sein.

Beirut - Mindestens 16 Menschen sind nach Angaben eines Arztes bei einem Beschuss türkischer Truppen des einzigen Krankenhauses in der kurdischen Stadt Afrin in Nordsyrien getötet worden. Dutzende weitere Menschen seien verletzt worden, sagte Doktor Joan Schitika am Freitagabend der Deutschen Presse-Agentur per Nachrichtendienst WhatsApp.

 

„Das Krankenhaus wurde von mehreren türkischen Granaten getroffen“, erklärte der Arzt. „Zivilisten werden sogar in Krankenhäusern angegriffen, und Afrin wird wahllos mit Tausenden Granaten beschossen“, klagte er. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Seit dem 20. Januar geht die Türkei zusammen mit Verbündeten gegen die kurdischen Volksschutzeinheiten YPG in Afrin vor. Sie sieht darin einen verlängerten Arm der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK in Syrien. Seit Beginn der Woche wird Afrin von türkischen Truppen und mit ihnen verbündeten Rebellen belagert.

Seit Donnerstag Mitternacht seien mehr als 2500 Zivilisten geflohen, berichtete die Beobachtungsstelle, die ihre Informationen von einem breiten Netzwerk an Informanten in Syrien bezieht, am Freitag. Damit habe sich die Zahl der Geflohenen in den vergangenen Tagen auf mehr als 35 000 alleine in Afrin erhöht. Die meisten Menschen seien in Richtung der weiter entfernt liegenden Orte Nubul und Sahra geflohen.