In Baden-Württemberg will die Agentur für Arbeit für 10.000 Flüchtlinge Deutschkurse finanzieren. Deutschlandweit sollen bis zu 100.000 Migranten von der Maßnahme profitieren.

Stuttgart - Die Bundesagentur für Arbeit (BA) will Deutschkurse für mehr als 10.000 Flüchtlinge im Südwesten finanzieren. Sprachkenntnisse seien notwendig für die Integration der Asylsuchenden in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt, erklärte der Chef der BA-Regionaldirektion Baden-Württemberg, Christian Rauch, am Mittwoch.

 

Deutschlandweit sollen bis zu 100 000 Migranten von den Kursen profitieren. Die Kosten belaufen sich bundesweit je nach Teilnehmerzahl auf 54 bis 121 Millionen Euro.

„Arbeit ist das A und O bei der Integration und gute Arbeit setzt gute Sprachkenntnisse voraus“, lobte Katja Mast, Generalsekretärin der SPD Baden-Württemberg und Sprecherin für Arbeit und Soziales ihrer Bundestagsfraktion die Pläne. Politik, Arbeitnehmer und Arbeitgeber bewiesen damit, dass sie in der Flüchtlingskrise an einem Strang ziehen.

Die Kurse sollen noch in diesem Jahr beginnen und seien für Flüchtlinge, die gute Anerkennungschancen hätten, bisher aber nicht an einem Integrationskurs des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hätten teilnehmen können.

Die Voraussetzungen für ein solches in dieser Form einmaliges Vorhaben der Bundesagentur hatte die Bundesregierung mit den jüngsten Änderungen des Asylrechts geschaffen.

Damit die Kurse aus der Kasse der Arbeitslosenversicherung bezahlt werden dürften, müssten sie bis zum Jahresende 2015 beginnen. Bislang durfte die BA nur beruflich ausgerichtete Sprachkurse finanzieren, nicht aber Basis-Sprachkurse.