Im südlichen Kaukasus fürchten die Menschen einen Eroberungskrieg wie in der Ukraine. 2008 rollten dort schon einmal die Panzer. In der unabhängigen Republik Südossetien gibt es ein Verwirrspiel um das Referendum über den Anschluss an Russland.

Für Tina Chidascheli ist die Rechnung einfach. „Es besteht ein Zusammenhang zwischen dem Ausgang des Krieges in der Ukraine und der Zukunft des georgischen Staates“, erklärt die 48-Jährige, die bis 2016 Verteidigungsministerin in Tiflis war. „Es ist nicht zu erwarten, dass ein besiegter Wladimir Putin Georgien angreift“, sagt Chidascheli über den russischen Präsidenten. Genauso sicher ist sie aber, dass auch der Umkehrschluss zutrifft. „Sollte es anders kommen, wird der machthungrige Putin nach einem Sieg in der Ukraine nicht aufhören.“