Die EU will ihre Agrarpolitik reformieren. Aber der zuständige Agrarkommissar Dacian Ciolos ist über die Pläne nicht glücklich: Sie betonen seiner Meinung nach die ökologische Komponente bei der Förderung der Landwirte zu wenig.

Brüssel - Zwei Tage und Nächte haben die Landwirtschaftsminister gerungen. Am Ende standen die Grundzüge der ersten großen Agrarreform seit 2003 fest. „Das waren die komplexesten Verhandlungen, an denen ich je beteiligt war“, sagte der irische Ratspräsident Simon Coveney. Der Sektor ist der einzige Politikbereich, der voll europäisch finanziert ist – auch wenn der Anteil des Agrarbudgets am EU-Haushalt von 75 Prozent in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts auf aktuell 42 Prozent gesunken ist und weiter zurückgeht. 373,5 Milliarden Euro stehen in den Jahren 2014 bis 2020 den europäischen Landwirten zur Verfügung. „Trotz knapper Kassen“, sagte die deutsche Ministerin Ilse Aigner in Brüssel, „konnten wir massive Einschnitte abwenden und Planungssicherheit schaffen.“ EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos kritisierte nach der Sitzung indirekt, dass nur so getan werde, als ob die Agrarpolitik ökologischer werde: „Das Risiko der Grünfärberei besteht weiter.“

 

Es wird ein wenig grüner