Er ist der bekannteste Künstler Chinas. In dem Buch „1000 Jahre Freud und Leid – Erinnerungen“ erzählt Ai Weiwei nun von den erschütternden Schikanen, die sein Vater und er durchgemacht haben.

Kultur: Adrienne Braun (adr)

Stuttgart - Eines Tages heißt es mal wieder umziehen. Es ist das Jahr 1968, und für Ai Weiwei und seinen Vater kommt es noch schlimmer, als das Leben ohnehin schon war. Diesmal müssen sie in ein Erdloch umziehen, das so niedrig ist, dass der Vater kaum aufrecht stehen kann. Das Dach besteht aus Zweigen, Reisstängeln und Lehm, und wenn Schweine übers Feld laufen, rieselt ihnen der Sand ins Gesicht. Im Sommer ist es brütend heiß, im Winter sind es oft minus vierzig Grad. Läuse haben sie ohnehin immer.