Seine Longhorns grasen auf Streuobstwiesen im Remstal: Julian Nirschl ist eigentlich Informatiker, aber die Landwirtschaft seine Leidenschaft. Um davon leben zu können, wurde er auch noch Gastronom. Sein Rinderstüble hat ein ähnliches Konzept wie der Fellbacher Rinder-Besen, nur kleiner.

Böblingen: Kathrin Haasis (kat)

Figgi ahnt, was jetzt kommt: Julian Nirschl bringt Hafer. Seine Leitkuh muht deshalb voller Vorfreude. Mit ihrer Herde grast sie auf einer hügeligen Streuobstwiese bei Aichwald im Remstal. Die Vögel zwitschern, das Kalb Karamella schmiegt sich an seine Mutter Kitkat. „Die Landwirtschaft ist meine absolute Leidenschaft“, sagt der 29-Jährige. Sein Büro bei einem Stuttgarter Automobilkonzern tauschte der Wirtschaftsinformatiker 2021 endgültig gegen die Arbeit an der frischen Luft ein. Dass Tierhaltung kaum noch profitabel zu schaffen ist, hatte ihn lange davon abgehalten. Bis er mit seiner Mutter neben der Direktvermarktung des Fleisches auch in die Gastronomie einstieg – zunächst mit Catering, seit Anfang des Jahres zusätzlich mit dem Rinderstüble, das sie in einer ehemaligen Besenwirtschaft in Kernen eröffneten. Mit dem Konzept fährt die Familie Bauerle in Fellbach seit Jahren auf Erfolgskurs: Zwischen Spargel und Gänsebraten servieren sie in ihrem Besen Rindfleisch von der Weide.