Aidlingens neue Bürgermeisterin Helena Österle „Ihr Vertrauen ist für mich Verpflichtung und Motivation.“

Helena Österle bei ihrem Amtsantritt im Dachteler Bürgerhaus. Die Vereidigung übernahm Thomas Rott (links), stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Aidlingen. Foto: S. Schlecht

Bei der Amtseinsetzung von Helena Österle als Bürgermeisterin von Aidlingen gab es einige denkwürdige und auch einen eher kuriosen Moment.

So viel Publikum bei einer Sitzung würden sich die Gemeinderatsmitglieder wohl öfter wünschen. Mehr als 250 Menschen waren am Montagabend dabei, als im Dachteler Bürgerhaus die Amtseinsetzung von Helena Österle als Aidlinger Bürgermeisterin anstand. Passend zum feierlichen Anlass prägten Musikbeiträge vom Deufringer Chor „ConTakt“ und dem Musikverein Aidlingen sowie vor allem Reden und gute Wünsche die Veranstaltung.

 

Der CDU-Rat und stellvertretende Bürgermeister Thomas Rott nahm Österle den Amtseid ab und bot der Parteikollegin eine gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat an. Landrat Roland Bernhard erinnerte an die enge Wahl am 29. September – Österle hatte mit 52,5 Prozent der Stimmen gewonnen – und lobte die neue Rathauschefin als „sympathisch, klug, zupackend, resolut und geerdet in der Familie“. Für eine gewisse Erdung sorgte danach auch Amtskollege Martin Thüringer aus der Nachbargemeinde Grafenau. Neben guten Wünschen hatte er eine nüchterne Zustandsbeschreibung des Bürgermeisterjobs als „Krisenbewältiger“ parat.

„Der König ist tot! Lang lebe die Königin!“

Im Verlauf des Abends gab es einige Momente, die im Gedächtnis bleiben dürften – den wohl kuriosesten steuerte Hauptamtsleiter Timo Koch bei. „Der König ist tot!“, sagte der Aidlinger Amtschef in seiner an Helena Österle gerichteten Rede, ließ die Worte einige Sekunden im Raum hängen und fügte dann ein „Lang lebe die Königin!“ hinzu. Das sorgte für eine Mischung aus Raunen, Gelächter und Beifall im Publikum.

Helena Österle mit (von links) Sohn Erik, Ehemann Rudolf und Tochter Emely. Rechts daneben: Landrat Roland Bernhard. Foto: Stefanie Schlecht

Den Urheber dieser verblüffenden Formulierung schickte Koch gleich hinterher: Es war wohl der im Saal anwesende Amtsvorgänger Ekkehard Fauth selbst, der mit dem ihm eigenen Humor seine Verwaltungsmannschaft zuletzt auf diese Weise darauf eingeschworen habe, dass es künftig im Rathaus nicht mehr „Guten Morgen, Herr Fauth“, sondern „Guten Morgen, Frau Österle“ heiße. Koch versicherte seiner neuen Chefin, dass man sich daran schnell gewöhnen werde und sie sich immer zur 100 Prozent auf ihr Team werde verlassen können.

Ein weiterer Moment, der an diesem Abend herausragte, war der Teil in Österles Antrittsrede, in dem die Nagolderin sich an ihren 23-jährigen Aidlinger Mitbewerber und seine Unterstützer wandte. „Ich möchte allen, die Marc Weidel gewählt haben, die Hand reichen und um ihr Vertrauen bitten“, bot die 46-Jährige einen Dialog an. „Wir alle verfolgen das gleiche Ziel: das Beste für Aidlingen und seine Menschen“, betonte sie und erntete dafür kräftigen Applaus.

Die gesamte Familie ist mit dabei

Sie freue sich darauf, in den kommenden acht Jahren die aus ihrer Sicht wichtigsten Themen für Aidlingen und seine Ortsteile anzupacken: Ortskernentwicklung, Kindergarten und Schulen (insbesondere Erhalt der Sonnenbergschule), Nachhaltigkeit, Vereinsförderung, Digitalisierung und eine ebenso moderne wie bürgernahe Verwaltung sowie Nahversorgung (von Medizin bis Gastwirtschaft) und die Schaffung von Wohnraum für alle Generationen.

Darüber hinaus äußerte sie ihre große Dankbarkeit – zum einen an ihre Familie, die sie als ihren „Anker und Rückhalt“ bezeichnete. Tatsächlich saßen neben Ehemann Rudolf auch die beiden Kinder Emely und Erik sowie Österles Eltern und Schwiegereltern mit im Publikum. Zum anderen bedankte sie sich bei der Bevölkerung für das ihr entgegengebrachte Vertrauen, das ihr zugleich Verpflichtung und Motivation sei.

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