Bisher hat das geplante Bürgerzentrum Sillenbuch Investitionen ins gemietete Bezirksrathaus an der Aixheimer Straße gebremst. Weil aus dem Großprojekt wohl aber nichts wird, will die Stadt nun mit dem Eigentümer verhandeln.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Sillenbuch - Die Mängel gehören zum Sillenbucher Bezirksrathaus wie die Kirchheimer Straße zum Stadtbezirk. Das Gebäude an der Aixheimer Straße, in dem die Bezirksverwaltung untergebracht ist, entspricht seit Jahren nicht dem Standard. Zum einen ist das Rathaus nicht barrierefrei, das heißt, Rollstuhlfahrer haben keine Chance, in die Amtsstuben zu gelangen. Zum anderen müssten die Fenster dringend isoliert werden, es ist zugig, die Energiebilanz mies.

 

Ein Aufzug müsste wohl her

Das alles ist der Stadt bekannt. Doch während der vergangenen Jahre übte sich die Verwaltung wohl oder übel in Geduld. In das Gebäude – das gemietet ist – sollte nicht mehr investiert werden. Zeichnete sich doch vor etwa zehn Jahren ab, dass Sillenbuch ein Bürger- und Veranstaltungszentrum bekommen könnte. Dort sollte unter anderem die Bezirksverwaltung einziehen. Doch die Chancen für das Großprojekt standen selten so schlecht wie zurzeit. Müsste im Umkehrschluss heißen, dass das Argument, das bisherige Bezirksrathaus zunächst notgedrungen so zu lassen, nicht mehr funktionieren dürfte.

Peter-Alexander Schreck, der Bezirksvorsteher von Sillenbuch, ist skeptisch. „Die Verwaltung hat diesbezüglich ein ausgeprägtes Sitzfleisch“, sagt er. Er würde sich wünschen, dass sich zumindest für Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen eine schnelle Lösung fände. Gegen ein Podest oder Metallschienen, die helfen würden, zumindest die unteren drei Stufen im Rathaus zu überwinden, spreche die Sicherheit, sagt Schreck. Bleibe letztlich wohl nur die Lösung, einen Aufzug einzubauen.

Verhandlungen mit dem Eigentümer

Thomas Zügel, der Leiter des Liegenschaftsamts, sagt: „Die Mängel im Sillenbucher Bezirksrathaus sind erheblich.“ Offenbar möchte er nun nicht mehr länger warten. Nachdem das Bürgerzentrum im Haushalt für 2016 und 2017 zum fünften Mal nicht zum Zug gekommen sei, werde die Stadt wohl oder übel in Verhandlungen mit dem Eigentümer des Gebäudes gehen. Zwar habe das Liegenschaftsamt in der Vergangenheit auch versucht, mit dem Vermieter ins Geschäft zu kommen, doch dieser habe als Tausch für die Investitionen stets einen Mietvertrag über an die zehn Jahre gefordert, sagt Zügel. Die Stadt würde indes „ein kleineres Zeitfenster“ bevorzugen, sie möchte sich nicht so lang ans Gebäude an der Aixheimer Straße binden. Bis in zwei Monaten will Zügel in dieser Angelegenheit vorangekommen sein, sagt er. Dann soll der Sillenbucher Verwaltungssitz nicht mehr zu jenen sieben in der Stadt gehören, die noch nicht barrierefrei sind.