Es ist ein millionenschweres Projekt und nicht unumstritten: In Russland hat das erste schwimmende Atomkraftwerk abgelegt. Umweltschützer befürchten eine Katastrophe.

Murmansk - Das erste schwimmende Atomkraftwerk, die „Akademik Lomonossow“, hat von der nordrussischen Hafenstadt Murmansk abgelegt. Das Schiff mit zwei Atomreaktoren an Bord werde innerhalb der nächsten zwei Monate von mehreren Schleppern an seinem Zielort, der Stadt Pewek im Fernen Osten Russlands, ankommen, teilte der russische Atomkonzern Rosatom am Freitag bei der feierlichen Zeremonie mit. Das schwimmende Akw soll vor allem schwer zugängliche Regionen mit Strom und Wärme versorgen. Zudem soll die mobile Anlage Energie für die Gas- und Ölbohrinseln auf See liefern.

 

Das millionenschwere Projekt ist sehr umstritten. Umweltschützer warnen vor einer möglichen Katastrophe im Polarmeer und bezeichnen die Anlage als „schwimmendes Tschernobyl“. Es sei nicht möglich, das Akw vollständig vor äußeren Bedrohungen zu schützen, sagte Wladimir Sliwjak von der Umweltorganisation Ecodefense. „Leider ist das eine sehr riskante Technologie“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.