Einem Zeitungsbericht zufolge haben der Thüringer NSU-Ausschuss und das Innenministerium Baden-Württemberg um Akten im Mordfall Kiesewetter gestritten. Das Ministerium wollte angeblich die rund 600 Ordner nicht hergeben.

Einem Zeitungsbericht zufolge haben der Thüringer NSU-Ausschuss und das Innenministerium Baden-Württemberg um Akten im Mordfall Kiesewetter gestritten. Das Ministerium wollte angeblich die rund 600 Ordner nicht hergeben. 

 

Stuttgart - Thüringens NSU-Untersuchungsausschuss und Baden-Württembergs Innenministerium haben nach einem Medienbericht um die Herausgabe von Akten im Mordfall Kiesewetter gestritten. Das Innenministerium habe die Herausgabe aller 600 Ordner, aber auch einzelner Teile, zum Polizistenmord von Heilbronn an den Thüringer Ausschuss abgelehnt, berichtete die „Schwäbische Zeitung“ (Samstag).

Landespolizeipräsident Gerhard Klotter habe dies mit „hohen Aufwänden“ begründet und darauf verwiesen, dass das Oberlandesgericht München mittlerweile die Aktenführung übernommen habe. Die Thüringer Ausschussvorsitzende Dorothea Marx (SPD) kritisierte in der Zeitung: „Wir haben das nicht als konstruktive Zusammenarbeit empfunden.“

Dem „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) werden zehn Morde in den Jahren 2000 bis 2007 zugerechnet - an Kleinunternehmern mit ausländischen Wurzeln und an der Polizistin Michele Kiesewetter.