Die Stuttgarter Polizei sucht seit dem vergangenen Sommer einen Mann wegen eines sexuellen Übergriffs auf eine Achtjährige. Ein Fahndungsaufruf in der ZDF-Sendung bringt wertvolle Hinweise – und unverhoffte Unterstützung vom Publikum.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Ein Fahndungsaufruf in der Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ hat am Mittwochabend konkrete Hinweise für die Stuttgarter Kriminalpolizei gebracht: Rund 40 Anrufe gingen zu einem Überfall auf eine Achtjährige im Stuttgarter Stadtteil Wolfbusch ein, der im vergangenen Sommer geschehen war. Für die Ermittelnden seien die Hinweise deswegen besonders wertvoll, da auch ein Name genannt worden sei – und das gleich von mehreren Anruferinnen und Anrufern, sagte Fabian Puchelt vom Landeskriminalamt Bayern. Er gab am Ende der Sendung gegen 21.45 Uhr einen ersten Überblick über die Reaktionen.

 
Die Polizei hat ein Phantombild des Tatverdächtigen veröffentlicht. /Polizei

Gleich an erster Stelle hatte der Moderator Rudi Cerne am Mittwoch kurz nach 20.15 Uhr einen noch ungelösten Fall der Stuttgarter Kripo in der Sendung „Aktenzeichen XY . . . ungelöst“ vorgestellt. Mit einem Filmbeitrag stellte die Redaktion des ZDF-Formats einen Überfall nach, der im vergangenen Sommer auf ein Kind in Stuttgart-Weilimdorf im Stadtteil Wolfbusch verübt wurde. Der Täter griff die Achtjährige am helllichten Tag gegen 13 Uhr in einem Gebüsch nahe ihrer Grundschule an.

Laut Kriminalhauptkommissar Martin Schuster, der bei Rudi Cerne im Studio war, konnte ein schwerer sexueller Übergriff verhindert werden, weil die Freundin des Opfers schnell Hilfe holte – der Angreifer flüchtete.

Verbindung mit Fall in Bruchsal

Schuster gab zudem preis, was die Polizei erst kurz vor der Sendung in dieser Woche erfahren hatte. Da am Tatort im Weilimdorfer Stadtteil Wolfbusch DNA-Spuren des Angreifers gesichert worden waren, konnte eine Übereinstimmung mit einem Fall in Bruchsal aufgedeckt werden. Dort war im Herbst eine Neunjährige angegriffen worden, während sie mit ihrem Hund spazieren ging. Der Täter im Bruchsaler Fall war mit dem Fahrrad unterwegs. In der Sendung war die Rede von einem möglichen Serientäter.

Spur vom Tatort in Wolfbusch: Der Täter lässt eine Jacke zurück. /Polizei

Im Stuttgarter Fall war der Angreifer zu Fuß geflüchtet. Eine sofort eingeleitete Fahndung war erfolglos geblieben. Suchhunde spürten dem Mann nach, verloren seine Spur jedoch an der nahen Stadtbahn-Haltestelle. Nach der Tat fand eine Zeugin eine Jacke am Wegesrand, die offenbar dem geflüchteten Täter gehörte.

Der Fall habe nicht nur viele Hinweise eingebracht. Aufgrund der Erschütterung, die er beim Publikum ausgelöst habe, hätten sich mehrere Personen gemeldet, die etwas zur Belohnung beitragen wollten. Anfangs war von privater Seite eine Belohnung in Höhe von 2000 Euro ausgelobt gewesen. Die Anruferinnen und Anrufer erhöhten diese im Laufe des Abends um 7600 Euro auf nun insgesamt 9600 Euro.

Weitere Hinweise zum Fall, der sich am 3. Juni 2024 nahe der Thaerstraße in Wolfbusch zutrug, nimmt die Kriminalpolizei unter Telefon 07 11 / 89 90 - 57 78 oder der E-Mail Adresse stuttgart.wolfbusch@polizei.bwl.de entgegen.