Unsere Börsenexperten blicken auf die kommende Woche. Der Ifo-Index wird zeigen, ob sich die Stimmung in den Unternehmen als Reaktion auf die Bankenprobleme verschlechtert.

Wirtschaft: Imelda Flaig (imf)

Die Aktienmärkte stehen immer noch unter dem Eindruck der Insolvenz der amerikanischen Silicon Valley Bank und der notwendigen Rettung der Credit Suisse. Ängste vor einer erneuten Finanzkrise haben sich zwar inzwischen etwas gelegt und ein Teil der zeitweise erlittenen Verluste konnten wieder aufgeholt werden. „Das Thema Finanzmarktstabilität bleibt jedoch vorerst auf der Beobachtungsliste der Marktteilnehmer“, schreibt die Helaba.

 

Die Bankenrettung beruhigt einerseits, alarmiert aber auch andererseits. Der Deutsche Aktienindex Dax bleibt damit im Spannungsfeld von Bankenkrise und Geldpolitik, die Wochenbilanz fiel mit plus 1,3 Prozent aber positiv aus. Die Commerzbank verweist auf teils üppige Dividenden trotz etlicher Risikofaktoren. Die Dax-Unternehmen dürften ihre Dividendensumme um drei Prozent auf 52 Milliarden Euro steigern. Auch Aktienrückkäufe bleiben im Fokus vieler Unternehmen. Bei neun der 40 Dax-Unternehmen laufen Rückkauf-Programme.

Nach einer ereignisreichen Woche ist laut Börsenexperten Vorsicht angebracht, denn die Finanzmärkte lassen noch keine große Einigkeit erkennen, wohin die konjunkturelle Reise geht. Ob sich die Stimmung der Unternehmen als Reaktion auf die Bankenprobleme verschlechtert, wird der Geschäftsklima-Index des Ifo-Instituts diesen Montag zeigen. Die Geschäftserwartungen dürften nach mehreren Anstiegen in Folge erstmals wieder sinken, der Geschäftsklimaindex dadurch schrumpfen, „obwohl eine ausgewachsene Bankenkrise unwahrscheinlich ist“, wie es bei der Deka-Bank heißt.

Wie geht es mit den Leitzinsen weiter?

Auch die heimischen Einzelhandelszahlen werden veröffentlicht. Im Fokus steht diese Woche auch das US-Verbrauchervertrauen, das GfK-Konsumklima in Deutschland und das Wirtschaftsvertrauen für den Euroraum. Am stärksten dürften jedoch die Zahlen zur Teuerung beäugt werden, die kommen am Freitag für den Euroraum. Schließlich lässt sich aus ihnen ableiten, ob den jüngsten Leitzinserhöhungen bald eine weitere Erhöhungsrunde folgen dürfte, oder ob womöglich eher eine Pause oder gar ein Stopp denkbar ist, schreibt die LBBW.

In der Berichtswoche werden auch die Arbeitslosenzahlen für März veröffentlicht, zudem legen etwa EnBW (Montag) und Elring Klinger (Dienstag) ihre Bilanzen vor.