Die Ärzte, Tocotronic, Deichkind oder die Sportfreunde Stiller – 20 deutsche Bands erheben ihre Stimme gegen Fremdenfeindlichkeit. Indes versuchen Aktivisten, das Ärzte-Lied „Schrei nach Liebe“ zurück in die Charts zu bringen.

Berlin - 20 bekannte deutsche Bands unterstützen einen Aufruf gegen rechtsextreme Angriffe auf Flüchtlinge. Initiiert wurde der Appell von den Organisationen „Pro Asyl“ und „Kein Bock auf Nazis“. Sie fordern mehr Schutz für die Asylbewerber, weil die Bedrohung durch rechtsextreme Gewalttäter immer gefährlicher werde. Unterzeichnet wurde der Aufruf unter anderem von den Ärzten, den Toten Hosen, Sportfreunde Stiller, Tocotronic, Beatsteaks, Deichkind, Jan Delay und weiteren Musikern. Am Freitag wollen die beiden Initiatoren zusammen mit Breiti von den Toten Hosen das Papier im Traditionsclub SO 36 in Berlin-Kreuzberg vorstellen.

 

Ob einige dieser Bands auch bei dem großen Solidaritätskonzert für Flüchtlinge am 4. Oktober in Berlin auftreten, ist noch nicht bekannt. Das Konzert soll einen Tag nach den Feiern zum 25. Jahrestag der deutschen Einheit vor dem Reichstagsgebäude stattfinden. Geplant sind Auftritte zahlreicher Musiker, die sich schon in der Vergangenheit gegen Fremdenfeindlichkeit engagiert haben, wie Herbert Grönemeyer, Peter Maffay und Udo Lindenberg.

Zur symbolischen Unterstützung von Flüchtlingen setzt sich derzeit auch die „Aktion Arschloch“ dafür ein, das Lied „Schrei nach Liebe“ von den Ärzten wieder in die Charts zu bringen. Der Song war erstmals 1993 veröffentlicht worden und richtet sich gegen Neonazis. Die Initiatoren wollen damit nach eigenen Angaben, „auf einfache Weise dazu beitragen, ein Zeichen gegen die in Deutschland grassierende Fremdenfeindlichkeit zu setzen“. Der Band dürfte das zugutekommen. Sie hat mit der Aktion den Angaben zufolge aber nichts zutun.