Die Dagersheimer Feuerwehr sucht neue Mitglieder – mithilfe einer Mitmachaktion.Rund 200 Zuschauer sind zu der Veranstaltung in der Goethestraße gekommen.

Böblingen: Kathrin Haasis (kat)

Böblingen - Eigentlich hätte es zum Auftakt einen Feuerball geben sollen. Dieser Knalleffekt ist dem Sprengmeister nicht ganz gelungen. Dennoch wirkte die Hauptübung der Abteilung Dagersheim der Feuerwehr Böblingen am Samstag ziemlich spektakulär: Zum Löschen gab es einen beeindruckenden Brand in einem Abfallcontainer sowie drei kleinere Explosionen, die großen Krach verursachten. „Wer will beim Löschen helfen?“, riefen die Einsatzkräfte danach in die Menge und verteilten Eimer. Die Dagersheimer bildeten daraufhin Löschketten wie anno dazumal – und der schwarze, aus dem Container aufsteigende Rauch wurde schnell wieder weiß.

 

Eine Art Personalwerbung

„Die Zeiten der Löschkette sind zwar vorbei“, erklärte Thomas Frohmader hinterher der Bevölkerung, „aber eines ist gleich geblieben: Wir brauchen Personal.“ Deshalb haben der Abteilungskommandant und seine Mannschaft eine andere Art der Hauptübung inszeniert, bei der die Bevölkerung mitmachen durfte. An mehreren Stationen konnten sie Hand anlegen – beim Aufschneiden eines Unfallwagens, beim Löschen mit dem Feuerlöscher und beim Hantieren mit einer Löschdecke. Unter anderem wurde auch vorgeführt, was passiert, wenn man Wasser in brennendes Öl gießt: Es kommt zu einer beeindruckend großen Fettexplosion.

Die Lücke wird noch größer

„Uns fehlen die 30-Jährigen und die Jungen“, erklärte der Abteilungskommandant die Aktion. Die Dagersheimer Feuerwehr hat momentan 50 Mitglieder, laut Bedarfsplan sollten es zehn mehr sein. Wenn die ältesten Mitglieder in Rente gehen, drohe eine noch größere Lücke, prognostizierte Thomas Frohmader. Mit ihrer Art der Hauptübung wollen die Dagersheimer den Zuschauern nicht nur etwas bieten, sondern sie auch „mit dem Feuerwehrvirus infizieren“. Die Knalleffekte waren kalkuliert, um die Sensationslust auszulösen – im Ort hat sogar die Sirene für die Feuerwehr geläutet. Der Personalmangel ist schließlich ebenfalls ein Notfall.