Plastik ist Klimakiller: Für die Fastenzeit bis Ostern schlägt der Abfallwirtschaftsbetrieb im Kreis Böblingen deshalb vor, auch den umweltschädlichen Plastikmüll zu reduzieren.

Kreis Böblingen - Nach Aschermittwoch beginnt wieder die jährliche Fastenzeit. In den Wochen zwischen Fasching und Ostern verzichten viele Menschen bewusst auf so manche Gewohnheiten, weil sie sich während und nach der Fastenzeit dadurch einfach besser fühlen: kein Fleisch, Alkohol- oder Süßigkeiten-Fasten, Verzicht aufs Fernsehen oder auf die Nutzung des Handys sind die Klassiker.

 

Auf Plastik statt auf Zucker oder Alkohol verzichten

Doch es gibt noch etwas anderes, worauf es sich lohnt zu verzichten, schreibt das Landratsamt in einer Pressemitteilung: Plastik. Es verbraucht bei der Herstellung nicht nur wertvolle Ressourcen, sondern verschmutzt als Abfall häufig die Natur und gelangt als Mikroplastik über die Meere in die Nahrungskette. Wegen des weltweit immer noch steigenden Kunststoffverbrauchs möchte der Abfallwirtschaftsbetrieb B die Idee des „Plastikfastens“ in einen Fastenkalender mit täglich neuen Tipps umsetzen.

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Auf der Webseite www.plastik-fasten.de lädt er zum Mitmachen ein. Das Plastikfasten startet an Aschermittwoch, 2. März, und hält bis Ostersamstag Tag für Tag eine Idee bereit, wie man durch gezieltes Einkaufen von plastikfreien Produkten, durch Nachfüllen oder auch „Selber machen“ den Verbrauch von Kunststoffen eindämmen kann. Der Fastenkalender enthält außerdem ein kleines Gewinnspiel.

Plastik schluckt Energie und verursacht Treibhausgase

In Deutschland werfen Haushalte und Gewerbebetriebe zusammen 5,4 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle pro Jahr weg. Pro Kopf sind das 76 kg, die Hälfte davon entfallen auf kurzlebige Kunststoffverpackungen. Kunststoffe werden aus Erdöl künstlich hergestellt und sind chemisch sehr stabil. Der Zerfall kann mehrere hundert Jahre dauern. Sie benötigen Energie zur Herstellung und verursachen Treibhausgase. Wenig Sinn machen Kunststoffe daher vor allem bei der Verwendung für kurzlebige Verpackungen und Gegenstände.

In manchen Bereichen sind sie jedoch sinnvoll eingesetzt und quasi unersetzlich, wenn beispielsweise langlebige und leichte Produkte hergestellt werden müssen wie Teile für Autos oder Windrad-Propeller, Isolierstoffe oder Duroplaste für die Nutzung von Solarenergie. Hier kann ihr Einsatz sogar Ressourcen schonen.