Eine große Pause haben Schüler und Lehrer vom Friedrich-Eugens-Gymnasium für eine Aktion gegen den Krieg in der Ukraine genutzt: Gemeinsam haben sie „Give Peace a Chance“ gesungen – als Zeichen der Solidarität für die Menschen im Krisengebiet.

Böblingen: Kathrin Haasis (kat)

Im Chor haben die Schüler und Lehrer vom Friedrich-Eugens-Gymnasium (FEG) am Freitag gegen den Krieg in der Ukraine angesungen. „Give Peace a Chance“ schallte es am Freitag über den Pausenhof – aus etwa 760 Kehlen. Die Aktion hatte die für Demokratiebildung zuständige Lehrerin Felicitas Schopf gemeinsam mit der Schülermitverwaltung organisiert, weil das Bedürfnis groß war, etwas zu tun. „Der Krieg in der Ukraine ist so nah“, sagte der Schülersprecher Oskar Otto vor dem Lied. Deshalb sei es umso wichtiger, dass sich alle Menschen mit der betroffenen Bevölkerung solidarisierten und gegen Russland demonstrierten. „Wir wollen ein Zeichen der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine setzen – und allen anderen, die Opfer von Gewalt sind“, erklärte der Zehntklässler.

 

Friedensappell mit einfacher Message

„Give Peace a Chance“ wurde am FEG angestimmt, weil der Song von John Lennon bereits vergangene Woche in einem Friedensappell von zahlreichen europäischen Radiostationen zu hören war. Außerdem sei das Lied „einfach und berührend“, sagte die Musiklehrerin Thuc-An Mai: „Die Message fasst alles zusammen, und die Schüler können sie richtig herausschreien.“ Sie begleitete den Chor auf der Gitarre. Im Lauf des Liedes sangen das Kollegium und die Schüler immer lauter, klatschten dazu und stampften mit einem Bein auf. Hinterher hinterließen zahlreiche Schüler ihre Handabdrücke in den Nationalfarben der Ukraine in dem Peace-Zeichen auf dem Schulhof. Die Fenster der Schule sind aktuell mit Friedenstauben aus Papier beklebt.

Das Video mit den Schülern:

Der Krieg in der Ukraine beschäftigt die Gymnasiasten sehr, berichten die Lehrer. Über die Faktenlage seien sie bestens informiert, sagte Felicitas Schopf. Der Gesprächsbedarf sei aber groß. In den ersten Stunden nach den Faschingsferien wollten die Schüler in vielen Fällen lieber über den Angriff auf die Ukraine diskutieren als normalen Unterricht zu machen. Alle Kollegen hätten gespürt, dass der Krieg die Schüler sehr bewegt, sagte die Wirtschafts- und Gemeinschaftskundelehrerin. An die Aktion im Pausenhof würden sich die Schüler vermutlich in zehn Jahren noch erinnern, hofft das Kollegium.

Der Ukraine-Krieg ist überall Thema

„Man merkt es in den Klassen und auf den sozialen Medien: überall ist es Thema“; bestätigte auch Oskar Otto. Dass es ein solches Leid nun in Europa gebe, würde die jungen Leute stark berühren, stimmte Staritzbichler, der Sprecher vom Stuttgarter Jugendrat ist, zu. Es seien schreckliche Wochen, schreckliche Nachrichten und Bilder. Nach zwei Jahren Corona und der andauernden Klimakrise könne er alle verstehen, die lieber zur Normalität zurückkehren wollten: „Aber wir wollen zeigen, dass Putin mit seinen Kriegsverbrechen nicht durchkommt.“