Im Vorfeld des Weltfrauentags am 8. März hat der Arbeitskreis Autonome Frauenprojekte gegen Gewalt an Frauen mobilgemacht. Mitarbeiterinnen postierten sich frühmorgens mit Plakaten an der viel befahrenen B 14.

Stuttgart - Keine Gewalt gegen Frauen: So lautet die Botschaft des Arbeitskreises der Autonomen Frauenprojekte in Stuttgart. Mit acht unterschiedlichen Plakaten postieren sich Mitarbeiterinnen des Arbeitskreises am Freitag zu den Hauptverkehrszeiten an der viel befahrenen B 14. Bereits um 7.30 Uhr halten sie auf Höhe der Abfallwirtschaft Stuttgart an der Cannstatter Straße ihre Plakate in die Höhe. Die zweite Runde findet am Nachmittag ab 14 Uhr statt. „Jede zweite Frau ist von Gewalt betroffen“, „Frauenhäuser und Beratungsstellen helfen!“ oder einfach nur „Was tun Sie?“ ist auf den Plakaten zu lesen.

 

Denn die Aktivistinnen fordern mehr Zivilcourage. „Nicht nur Frauen sollen füreinander einstehen, sondern auch Männer für betroffene Frauen“, erklärt Marion Römmele, Beraterin beim Frauenberatungs- und Therapiezentrum Fetz. Die Aktivistinnen arbeiten hauptamtlich bei Einrichtungen wie dem Städtischen Frauenhaus, dem Verein für suchtmittelabhängige Frauen, Lagaya, oder dem Frauenwohnprojekt ASH.

Manche Autofahrer hupen sogar

Die Aktion findet anlässlich des Weltfrauentags am 8. März statt. „Aber da gibt es ja keinen Berufsverkehr“, erklärt Heike Fischer vom Autonomen Frauenhaus. Deshalb haben sie ihren Protest auf Freitag vorverlegt. Sie wollen die Verkehrsteilnehmer mit ihren Botschaften direkt konfrontieren, wegschauen sei im Straßenverkehr schwierig. Darum haben sich die Frauen auch gegen eine Demonstration entschieden. „Die Plakate stehen im Fokus“, sagt Marion Römmele.

Reaktionen rufen diese tatsächlich hervor: Einige Autofahrer heben zustimmend den Daumen hoch, andere hupen sogar. Negative Reaktionen hat Römmele bei den Aktionen bisher nicht erlebt. Der Arbeitskreis ist seit etwa 30 Jahren rund um den Weltfrauentag aktiv. Das Plakat mit dem Slogan „Schauen Sie mal in den Rückspiegel!“ soll laut Römmele zur gegenseitigen Wachsamkeit auffordern. Denn Gewalt gegen Frauen komme in allen Gesellschaftsschichten vor. „Es kann jede treffen.“