Die Parkschützer besetzen die Baustellenzufahrt am Hauptbahnhof. Sie begründen ihre Aktion damit, dass die Bahn den Baustopp nicht einhalte. 

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Seit Montagmorgen, 5.30 Uhr, blockieren Aktivisten der Parkschützer die Bauzufahrt zum Grundwassermanagement von Stuttgart 21 am Südflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofs. Die Parkschützer sprachen von 250 Teilnehmern, die Polizei bestätigte die Zahl inzwischen. Die Bauarbeiten am Grundwassermanagement ruhen.

 

Die Parkschützer begründeten ihre Aktion unter dem Motto "Aussitzen", die bis Dienstagabend dauern soll, damit, dass die Bahn ihren selbst erklärten Baustopp nicht einhalte und seit Wochen nachts weiterbaue.  „Mit der Risikoanalyse der DB Projektbau ist einmal mehr deutlich geworden, dass Stuttgart 21 völlig unkalkulierbare Risiken birgt und viel teurer wird als die bisher als Obergrenze angesetzten 4,5 Milliarden Euro“, sagte die Parkschützerin Andrea Schmidt vom Kampagnenteam. Während der Sitzblockade, die auch in der Nacht fortgesetzt wird, gibt es Lesungen mit Krimiautor Heinrich Steinfest und Kabarettist Peter Grohmann.

Der Sprecher des Bahnprojekts, Wolfgang Dietrich, verurteilte die Protestaktion. „Wir sind empört über diese Blockaden“, sagte Dietrich. Die Projektgegner honorierten nicht, dass sich die Bahn strikt an die getroffenen Abmachungen zum Baustopp halte. Wie in der
Schlichtung vereinbart, seien keine neuen Baumaßnahmen begonnen worden, sondern lediglich bereits laufende fortgeführt worden.

Der Verkehr in der Straße "Am Schlossgarten" wird nicht beeinträchtigt, die Aktivisten verhalten sich nach Polizeiangaben friedlich. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot an Beamten vor Ort, sieht aber zurzeit keinen Grund einzugreifen. „Es ist eine Situation, die vollkommen entspannt ist“, sagte ein Polizeisprecher. Die Demonstranten hätten eine Baustellenzufahrt blockiert, an der es derzeit ohnehin keinen Baustellenverkehr gebe.


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