Eine Pflanzaktion im Backnanger Plattenwald soll auf das Waldsterben aufmerksam machen. Verantwortlich dafür ist mutmaßlich der Klimawandel.

Backnang - Der Tag der deutschen Einheit stand landesweit auch im Zeichen des Waldes. Unter dem Motto „Mein Baum fürs Land“ hat das Forstministerium zahlreiche Mitmachaktionen am und nach dem dritten Oktober veranstaltet. Eine davon hat am Freitag im Backnanger Plattenwald stattgefunden, wo rund 60 Kinder, Eltern und sonstige Interessierte insgesamt 100 Bäume pflanzten.

 

Die für die Pflanzaktion genutzte Fläche habe man zuvor wegen des Befalls durch Borkenkäfer roden müssen, weshalb sie sich allerdings für die Aktion angeboten habe, berichtete der Leiter des Forstamts im Rems-Murr-Kreis, Martin Röhrs. „Der Klimawandel ist eine Bedrohung für die Bäume und Wälder“, warnt er. Deshalb pflanze man hauptsächlich robuste Bäume – in diesem Fall den Speierling und die Elsbeere – da diese auch unter den neuen, extremeren Wetterbedingungen bestehen könnten.

Das Ziel ist vor allem Aufmerksamkeit für die Waldprobleme

Die Aktion leiste zwar einen kleinen direkten Beitrag zum Naturschutz, dennoch sei ihr Ziel eher, Aufmerksamkeit zu erregen, sagte der Landrat Richard Siegel. Viel wichtiger als die neu gepflanzten Bäume sei, die problematische Lage der Wälder aufzuzeigen – vor allem da diese mit 40 Prozent einen großen Teil des Rems-Murr-Kreises ausmachten. Durch das Einbinden der Bürger könne man besonderes Interesse wecken, weshalb auch in Zukunft ähnliche Aktionen stattfinden sollen, erklärte der Rems-Murr-Landrat.

Mitgemacht haben unter anderem auch Kinder des Kindergartens im Backnanger Teilort Sachsenweiler. Ein weiteres Ziel der Aktion nämlich war, insbesondere die jüngere Generation zu erreichen, um deren Verbundenheit zu den Wäldern zu stärken und sie für deren Schutz zu begeistern. Gründe, den Wald zu schützen, lieferten die Veranstalter auch auf mitgebrachten Informationstafeln. Neben seiner Rolle als Freizeitgebiet, sei der Wald demnach auch ein wichtiger Klimaschützer, da er seiner Umgebung Kohlendioxid entziehe. Zudem ernte man jährlich 200 000 Kubikmeter Holz, was den Wald auch wirtschaftlich bedeutsam mache.