Mit Angeboten des Waldhauses wird Familien geholfen.

Leonberg - Auf der Flucht aus Syrien nach Deutschland hat die Familie viel erlebt. Davor lebte sie in Damaskus. Der Vater war Elektriker, die Mutter Dozentin an der Hochschule in der syrischen Hauptstadt. Sie unterrichtete Englisch und Geschichte. Die kleine Tochter hat von den Kämpfen kaum etwas mitbekommen, doch der Sohn kann sich an vieles erinnern und erzählt manchmal von den Leichen, die er gesehen hat.

 

Während eines Krankenhausaufenthaltes des Jungen bemerkte der Arzt schnell, dass dieser schwer traumatisiert ist und kontaktierte das Jugendamt. Im September 2016 wurde die sozialpädagogische Familienhilfe des Waldhauses eingeschaltet, das auch von „Lichtblicke“ gefördert wird.

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Der Junge spricht über die Flucht

Die Eltern wollten eigentlich nichts mit dem Jugendamt zu tun haben. Die Jugendamt-Mitarbeiterin schlug der Familie Hilfe vor. Begeistert waren die Eltern nicht, aber sie wollten sie auch nicht ablehnen. Die Familienhilfe vereinbarte wöchentliche Termine bei der psychologischen Beratungsstelle. Hier konnte der Junge über seine Erfahrungen und Erlebnisse auf der Flucht sprechen.

Einige Zeit später zeigte er auch Auffälligkeiten in der Schule. Es gab viele Gespräche mit den Lehrern, und immer war die Familienhilfe eingebunden. Es folgte ein Wechsel auf eine Schule außerhalb von Leonberg. Es war eine schwierige Zeit für die Familie. Die Eltern fühlten sich durch die Familienhilfe gut unterstützt. Der 14-Jährige hat in der neuen Schule schnell Anschluss gefunden und auch Freundschaften geschlossen. Nach der Schule besucht er die Tagesgruppe im Waldhaus und bekommt Hausaufgaben-Hilfe.

Die Eltern arbeiten fleißig

Der Vater arbeitet inzwischen als  Paketdienstleister und hat lange Arbeitszeiten. Die Mutter ist in einem Kindergarten beschäftigt und möchte eine Ausbildung als Kinderpflegerin machen. Dafür besucht sie drei Mal die Woche einen Sprachkurs. Sie wird oft zu Übersetzungen hinzugezogen, weil sie in kurzer Zeit sehr gute Sprachkenntnisse erworben hat.

Die Hilfe durch das Waldhaus ist vor wenigen Tagen beendet worden, weil alle Ziele erreicht wurden. „Die Jugendamt- Mitarbeiterin und die Familienhelferin finden die Familie sehr vorbildlich, sie haben viel aus eigener Kraft erreicht“, sagt Sonja Achenbach vom Waldhaus Kinder- und Jugendhilfezentrum. Nach dem Abschlussgespräch im Jugendamt sagte die Mutter: „Das erste Mal bin ich hier weinend rausgegangen, weil sich alles so schlecht für uns angehört hat, heute gehe ich mit einem Lächeln raus und bin glücklich, dass wir die Hilfe bekommen haben.“

Die Nummern für Ihre Spende

Stichwort: „LKZ-Aktion Lichtblicke“
Volksbank Leonberg-StrohgäuIBAN: DE94 6039 0300 0399 9990 00 BIC: GENODES1LEO Kreissparkasse BöblingenIBAN: DE81 6035 0130 0008 9418 00 BIC: BBKRDE6BXXX