Die Klasse 3b der Esslinger Katharinenschule und weitere 350 Kinder im Landkreis haben Papiervorlagen künstlerisch gestaltet. Mit der Aktion der Kinderstiftung soll an die Kinderrechte der UN erinnert werden.

Esslingen - Lennart weiß schon recht genau, wo er sein Papiermännchen aufhängen wird: in der Küche, am besten am Kühlschrank. Denn da kommt jeder aus der Familie oft vorbei und soll daran erinnert werden, dass auch Kinder sehr viele Rechte haben. Vorerst hängen die bunten Figuren aber noch im Klassenzimmer der 3b der Esslinger Katharinenschule. Lehrerin Christine Endrich hat mit ihren Schülerinnen und Schülern an der Aktion „Schau mal, hier bin ich“ mitgemacht, die die Kinderstiftung Esslingen-Nürtingen zusammen mit der Kinderstiftung Ravensburg, der Kinderstiftung Bodensee und der Stiftung Kinderchancen Allgäu ins Leben gerufen hat, um auf die Rechte von Kindern und Jugendlichen aufmerksam zu machen.

 

Die Initiatoren haben Material wie eine Vorlesegeschichte oder ein Plakat mit Begleitheft zur Verfügung gestellt, mit denen Kinder einfach und anschaulich lernen sollen, was ihnen zusteht. Denn nur wer seine Rechte kennt, könne sie einfordern. Weltweit festgeschrieben sind die Kinderrechte in der UN-Kinderrechtskonvention, die von den meisten Staaten der Erde ratifiziert worden ist.

„Das Recht auf einen Namen“

Zum Abschluss der Aktionswoche, an der sich allein im Landkreis rund 350 Kinder, unter anderem der Teckschule Wernau, der Esslinger Grundschule St. Bernhardt und aus verschiedenen Kindergärten beteiligt haben, gab es für jeden eine Menschenrechtsfigur als Papier-Vorlage, die die Kinder gestalten durften. Die Drittklässler haben darauf Flaggen oder eine Krankenschwester gezeichnet, die Figuren bunt angemalt und mit Bildern beklebt. Ein Mädchen hat eine Collage aus Fotos von Obst und Gemüse gemacht, die an das Recht auf Gesundheit und saubere Umwelt erinnern soll.

Klaus Hummel, ehemaliger Rektor aus Esslingen und Botschafter der Kinderstiftung „Mach Dich stark“ der Caritas Kreis Esslingen, hat die Klasse 3b besucht und zeigte sich begeistert von deren Kreativität: „Das sieht ganz wunderbar aus“, freute er sich. „Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass Kinder keine kleinen Erwachsenen sind und sie ein Recht haben, sich zu entwickeln“, erklärte Hummel sein Anliegen. Die Drittklässler sprachen mit ihm auch darüber, welche Kinderrechte für sie besonders wichtig sind. „Das Recht auf einen Namen“ wurde da etwa genannt – und sofort entspann sich eine Diskussion über Vornamen. Mit ihrem eigenen waren alle sehr zufrieden. Genauso das Recht, seine Eltern zu kennen und zu sehen, war den Drittklässlern der Katharinenschule wichtig. Ein Junge wünschte sich auch, dass Kinder mehr gefragt werden. „Wenn Kinder bei Spielplätzen mitbestimmen dürften, würden viele anders aussehen“, nahm Klaus Hummel den Ball auf.